Originaltitel: THE MECHANIC

USA 2010, 93 min
FSK 18
Verleih: Kinowelt

Genre: Action

Darsteller: Jason Statham, Donald Sutherland, Ben Foster

Regie: Simon West

Kinostart: 07.04.11

1 Bewertung

The Mechanic

Mit Whiskey und Vollgas, dafür ohne Feinmechanik

Töten ist Handwerk. Der eine beherrscht es besser, der andere schlechter. Arthur Bishop ist darin ein Meister. Ein eiskalter Profikiller, der gern für besonders schwierige Aufträge gebucht wird. Spezielle Dienstleistung dabei: Je nach Wunsch läßt Bishop die jeweilige Liquidierung gerne auch wie einen Unfall aussehen. Alles eine Frage des Honorars. In jedem Fall wird die Arbeit effizient und emotionslos erledigt. Bis ein neuer Auftrag den einzigen Mann ins Fadenkreuz rückt, dem der Killer je vertraute. Harry, einstiger Mentor Bishops, soll sterben. Doch da auch für Berufskiller der Kunde König ist, erledigt Bishop den Job. Um fortan unter einem schlechten Gewissen zu leiden. Als Bishop auf Harrys so schmerzgebeugten wie aufbrausenden Sohn Steve trifft, nimmt er sich diesem an. Als Lehrmeister für das Killer-Handwerk.

Guter Stoff für einen Thriller. Wußte man auch schon 1972. KALTER HAUCH hieß damals der Film, in dem Furchengesicht Charles Bronson den Killer spielte, der seinem Schützling jenes Handwerk beibringt, das dieser dann gegen seinen Lehrer wendet. Ein Furchengesicht ist Jason Statham noch nicht, aber diese ganz bestimmte Art eines wachsamen, lauernden Stoizismus’, die beherrscht auch er aufs Beste. Als Killer Bishop geht er immer reflexsicher, aber regungslos durchs Kugelinferno.

THE MECHANIC ist jene Art von Testosteron-Kino, die oft so wirkt, als säße im Regiestuhl eher der Redakteur eines einschlägigen Männermagazins als ein Filmemacher. Was kein Wunder ist, wenn ein Typ wie Simon West für die Inszenierung verantwortlich ist. Da war nicht zu erwarten, daß die reizvolle Konstellation eines latenten gegenseitigen Belauerns zwischen zwei eigentlich Wesensgleichen zum Spannungsboden wird, auf dem die Action ihren festen Stand bekommt. Und so wirkt die dann auch wie eine leidlich motivierte Nummernshow. Diese Nummern allerdings haben durchaus ihren Reiz.

Harsche Zweikämpfe, herrlich übertriebenes Geballer inklusive jeder Menge fotogener Blutfontänen und selbstredend so einigem Materialschaden. Dazu das Domizil Bishops, ein Traum von Junggesellen-Luxusbude, still in den Everglades gelegen. Eine attraktive Hure wurde auch ins Skript gekleistert, und der Scotch in den Gläsern lockt wie im Werbespot. Wie gesagt: Männermagazin.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.