Originaltitel: UNDERWORLD – RISE OF THE LYCANS

USA 2008, 92 min
FSK 16
Verleih: Sony

Genre: Fantasy, Horror

Darsteller: Michael Sheen, Rhona Mitra, Bill Nighy, Steven Mackintosh

Regie: Patrick Tatopoulos

Kinostart: 26.02.09

1 Bewertung

Underworld – Aufstand der Lykaner

Monsterkrieg im Märchenwald

Der Überraschungserfolg von UNDERWORLD im Jahre 2003 beförderte den Schöpfer und damaligen Spielfilmdebütanten Len Wiseman ein gewaltiges Stück nach oben auf der Hollywood-Karriereleiter. Nach dem Sequel UNDERWORLD: EVOLUTION durfte er Bruce Willis im vierten Teil von STIRB LANGSAM inszenieren und konnte zumindest an den Kinokassen erneut überzeugen. Für dieses Prequel seiner Vampir-Werwolf-Mär schrieb Wiseman zwar noch mit am Drehbuch, überließ die Regie aber Patrick Tatopoulos, der sich in den ersten beiden Filmen für das Produktions- und Creature-Design verantwortlich zeigte.

Wie im ersten UNDERWORLD steht eine verbotene Liebe im Mittelpunkt der Geschichte, die einige Jahrhunderte vor der Erzählung um Death Dealer Selene alias Kate Beckinsale einsetzt. Die titelgebenden Lykaner, eine Kreuzung aus Mensch und Werwolf, sind Sklaven der aristokratischen Vampire, die auf einem Schloß umgeben von düsteren Wäldern voller gefährlicher Werwolf-Bestien regieren. Sonja, die Tochter des Vampirfürsten Viktor, hat eine heimliche Liebesbeziehung zu Lucian, dem allerersten ­Lykaner, am Hofe Viktors als Hufschmied gehalten. Als Viktor von der Affäre seiner Tochter mit dem Lykaner erfährt, verordnet er die Hinrichtung des Halbwerwolfs. Sonja riskiert ihr Leben, um Lucian zur Flucht zu verhelfen. Mit einigen seiner Artgenossen schlägt er sich in die Wälder, von wo aus er den Aufstand der Lykaner vorbereitet.

Die treue Fanbase der ersten Teile wird die auf bewährte Mythenmuster zurückgreifende Vorgeschichte vom jahrhundertealten Krieg zwischen Werwölfen und Vampiren vielleicht interessieren. Wer wenig bis gar nichts mit den davorigen Streifen im CGI-Gothic-Look anfangen konnte, den wird auch dieser etwas weniger aufwändige dritte Aufguß nicht vom Hocker reißen. Obwohl es schon einen Reiz bietet, den als Tony Blair in Stephen Frears’ THE QUEEN bekannten Charaktermimen Michael Sheen als muskelbepackten Spartakus-Verschnitt Lucian zu sehen.

Überhaupt offeriert die Monstermär für einen Effekte-Film einen überraschend gut aufgestellten Cast. Viel Raum läßt die auf Theatralik setzende Regie diesem allerdings nicht, so daß auch dieser Trumpf im Kunstdunkel des Märchenwalds fast verloren geht.

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...