Originaltitel: WALK HARD: THE DEWEY COX STORY

USA 2007, 96 min
Verleih: Sony

Genre: Komödie, Persiflage

Darsteller: John C. Reilly, Jenna Fischer, Tim Meadows

Regie: Jake Kasdan

Kinostart: 13.03.08

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Walk Hard: Die Dewey Cox Story

Clown sein im Zirkus des Pop

Judd Apatow ist derzeit der Inbegriff für erfolgreiche amerikanische Komödien. Als Produzent, Regisseur und Drehbuchschreiber fabriziert er einen Box-Office-Hit nach dem anderen. Das Besondere dieser US-Lachstücke: sie sind wirklich recht witzig!

Die Apatow-Werke BEIM ERSTEN MAL und SUPERBAD liefen erst kürzlich in unseren Kinos, nun bewegt er sich erstmals nicht auf komplett vertrautes Terrain, will sagen, er versuchte sich an einer Parodie. WALK HARD verulkt das Genre der Musikfilme im Allgemeinen und das Cash-Biopic WALK THE LINE im Speziellen. Pathos und Pop eignen sich ganz hervorragend zum Darüberlustigmachen. Dabei orientieren sich Produzent Apatow und sein Regisseur Jake Kasdan an der komischen Ernsthaftigkeit der legendären Mocumentary THIS IS SPINAL TAP und mischen sie mit der Albernheit der Zucker-Komödien. Kurzum: man nimmt sich in keiner Minute selbst zu ernst.

So erleben wir wie der Mittvierziger John C. Reilly als 14jähriger Teenager Dewey Cox mit seiner 12jährigen Freundin (dargestellt von der 34jährigen Kristen Wiig) das Elternhaus im beschaulichen Südstaatenkaff Springberry verläßt, nachdem er seinen Bruder bei einem Machetenkampf halbiert hat. Von seinem Vater verstoßen, landet er als Putzmann in einem Nachtclub und eines Tages durch einen glücklichen Zufall (der Sänger der Hausband hatte sich - bereits an einer Lungenentzündung erkrankt - nun auch noch die Knochen gebrochen) auf der Bühne. Das kreischende Publikum ist ebenso begeistert von Deweys Darbietung wie die Geldzähler von der Plattenfirma, und deshalb findet er sich kurz darauf in einem Aufnahmestudio wieder, um dort seinen Straßenfeger "Walk Hard" aufzunehmen. Der Beginn einer steilen Karriere, die auf dem steinigen Weg aus Drogensucht und insgesamt 22 Vaterschaften neben dem Lifetime Achievement Award noch etliche andere Absurditäten bereithält.

Im dem kurzweiligen Ulk lassen es sich etliche Promis nicht nehmen, die Größen des Rock zu verkörpern. Den Höhepunkt stellt dabei die geniale Beatles-Persiflage mit Jack Black und Jason Schwartzman als Paul und Ringo dar. Nicht zuletzt sorgen solche Auftritte dafür, daß WALK HARD gehörig albern, aber niemals peinlich wirkt.

[ Lars Tunçay ]