D 2007, 103 min
Verleih: Constantin

Genre: Komödie, Literaturverfilmung

Darsteller: Benno Fürmann, Jessica Schwarz, Uwe Ochsenknecht, Lars Rudolph, Tom Schilling, Peter Lohmeyer

Regie: Leander Haußmann

Kinostart: 29.11.07

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Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken

... und Witzischkeit eben doch Grenzen kennt

Um es vorweg zu nehmen: Leander Haußmanns Verfilmung diverser Ratgeber vom Schriftstellerpärchen Allan und Barbara Pease, die sich gern auch mal als Kommunikationstrainer bezeichnen, ist sicher vieles - außer eben witzig. Witzig gemeint schon eher, vorausgesetzt man kann über steinalte Klischeespäßchen schmunzeln, über hampelnde Schauspieler Tränen lachen, und man sich auch nicht am Dauergesabbel aus dem Off stört. Im Ernst: da quatscht einem von Beginn an so ’ne Type augenscheinlich jedes zweite geschriebene Ratgeberwort an die Backe, Sorry, Kino ist das in keinem Moment, da, liebe Befindlichkeitsexperten, empfiehlt sich dann doch die direkte Kommunikation mit Hörspielliebhabern.

Woran aber nun krankt der so brüllkomisch und nahe am Wahrhaften gedachte Klamauk? Vor allem an seiner Einfachheit. Da werden mit dem durchtrainierten Schürzenjäger Jan und der Powertrine Katrin zwei ach’ so alphatiereske Schablonenkasper aufeinander gesetzt, daß man sofort verstehen möchte: Achtung, hier kracht es gleich. Tut’s natürlich nicht, weil jede Überraschung von Satz zu Satz, durch Aktion und Reaktion, mit großaufgerissenen Augen und hilflos gestrampeltem Spiel an die Vorhersehbarkeit verraten wird. Da fallen Begriffe wie genitales Echo, da wird eine neue Sekretärin an Jans Seite eingeführt, die nicht nur aussieht wie Ingrid Steeger auf Poppers sondern auch noch - hoppla witzig! - Angie Luschmund heißt. Der Nachname darf auch schneller ausgesprochen werden, dann greift das Scherzle so richtig ...

Dieses ewige Geplänkel aus "Männer sind so ..." und "Frauen sind so ..." ermüdet, ist nebenher so piefig und verklemmt, daß man sich fragt, ob im Rahmen der Sozial-Evolution die letzten hundert Jahre tatsächlich nur ein Pups im Universum waren. Doch damit nicht genug: um das Lachfeuer so richtig am Lodern zu halten, gräbt der einst geschätzte Haußmann Szene-Zombies wie Lilo Wanders aus, muß Jan sich natürlich in einen Schwulenklub verirren, mit nacktem Po auf die Straße rennen, im klärenden Liebesgeflüster seiner Katrin auch noch den falschen Namen ins Ohr säuseln und und und ...

Aber um Recht walten zu lassen, wo Recht gebührt - eine witzige Stelle gibt es im Film doch. Als Jan seiner Freundin erklärt, er habe beim Fremdgehversuch schon deshalb keinen hoch bekommen, weil er nur an seine liebe Katrin dachte. Das Witzchen kennt man allerdings bereits aus dem Trailer ... Entscheiden Sie also selbst!

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.