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Wo der Himmel die Erde berührt

Bildgewaltiges Porträt Kirgistans

Wo der Himmel die Erde berührt liegt das schöne und wilde Land Kirgistan, Zentralasien, die Heimat des Dichters Tschingis Aitmatow, an den Ausläufen des Himalaja-Gebirges. Auf über 3000 Metern Höhe sind die Nomadentraditionen noch lebendig. Hier lebt eine alte Frau allein mit ihren Schafen, die sie mutig gegen Wölfe und Naturgewalten verteidigt. Der Film begleitet sie durch ihren Alltag und zeigt Festlichkeiten mit traditionellen Reiterspielen, zu denen Familien-und Stammesmitglieder zusammenkommen. Festgehalten sind die Traditionen im Manas, dem großen Epos, das zum Weltkulturerbe zählt und von einem Sänger im Sprechgesang vorgetragen wird. Es beschreibt die Nomadenkultur, ihren Umgang mit der Natur und den Kampf gegen die feindlichen Chinesen.

Doch heute gibt es einen neuen Feind: ein kanadisches Unternehmen, das massiven Goldabbau im Hochgebirge betreibt, die Gletscher durch Sprengungen zerstört und damit die Wasserversorgung Zentralasiens bedroht.

Frank Müller erzählt in atemberaubenden Bildern über die grandiosen Naturschönheiten Kirgisiens, die schneebedeckten Berge mit Wildbächen in tiefen Schluchten und kristallklaren Bergseen, deutet aber auch auf die Schwierigkeit zwischen Erhaltung der Traditionen und dem Blick in die Zukunft hin und weiß um die Probleme, die sich ergeben, wenn eine Bevölkerung von 4,5 Millionen Menschen sich aus über achtzig ethnischen Gruppen zusammensetzt.

Zur Premiere wird der weltweit hochgeschätzte Schriftsteller Tschingis Aitmatow anwesend sein, um aus seinem Werk zu lesen. Aitmatow hat eigens für den Film ein Gedicht verfaßt. Mit ihm wird Schriftsteller Muchtar Schachanow nach Leipzig kommen. Beide gehören der "Versammlung der Kulturen der Völker Zentralasiens" an, die sich gegen Desintegration und Nationalismus in der riesigen Region Zentralasiens einsetzt.

D 1999, 85 min
Verleih: Salzgeber

Genre: Dokumentation

Regie: Frank Müller

Kinostart: 23.03.00

[ Verleih ]