Originaltitel: ZOOLANDER

USA 2001, 90 min
Verleih: UIP

Genre: Klamotte

Darsteller: Ben Stiller, Owen Wilson, Will Ferrell, Christine Taylor

Regie: Ben Stiller

Kinostart: 27.12.01

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Zoolander

Models, Moneten, Mord – mißlungener Mischmasch

Es war einmal ein Film um ein männliches Model namens Derek Zoolander. Als der Herr Hirn regnen ließ, stand besagter Schönling nicht eben in der ersten Reihe, was dem Drehbuch ausreichend Gelegenheit gab, die gängigen Klischees ohne jegliche Differenzierung oder gar Überzeichnung brav herunterzurattern. Erschreckenderweise sah sich der Adonis vom Schicksal schwer gebeutelt, mit Problemen konfrontiert, die schlimmer schienen als jeder eingewachsene Fußnagel. So beschloß unser Held, dem Business den Rücken zu kehren, um sein Brot auf wackere Art und Weise im Schoße der Familie zu verdienen – als Minenarbeiter.

Selbstredend ging dies kräftig in die Hose, doch schon bald nahte Rettung in Form des (Achtung, witzig!) tuffigen Designers Mugatu, welcher Zoolander zum Zugpferd seiner neuen Show machen wollte. Leider entpuppte sich der vermeintliche Engel jedoch als fürchterlich fieser Teufel im Tutu, der den armen Derek einer Gehirnwäsche unterzog. Fortan tickte im perfekten Körper eine Zeitbombe, darauf programmiert, den Premier Malaysias zu töten! Glücklicherweise geschah es aber, daß sich Zoolanders ehemaliger Erzfeind Hansel mit atemberaubender Spontaneität zum dicken Kumpel wandelte, und auch eine zu tränendrüsiger Musik über (Vorsicht, bitterer Seitenhieb!) ihr Jugendtrauma Bulimie referierende Journalistin erbot sich, dem finsteren Treiben Einhalt zu gebieten.

Das Trio Infernale nahm den Kampf für Recht und Gesetz auf, woraus sich ein wenig wilder Mix aus infantiler Komödie, gespickt mit ausgelutschten Gags, und zahnloser Satire auf den Mode(l)zirkus entspann. Das Ganze war harmlos genug, um unzählige Stars und Sternchen prestigeträchtig durchs Bild hüpfen zu lassen. Wenn’s nicht weh tut, kann eben sogar Hollywood vermeintlich selbstironisch sein.

So plätscherte der Film seinem hysterischen Finale entgegen, und alle lebten glücklich bis an ihr Ende. Nur nicht der geplagte Zuschauer – er wandte sich ab mit Grausen.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...