ALONG CAME A SPIDER

Jerry Goldsmith

Stimmenähnliche, verzerrte, saugende Laute, Streicher-Dissonanzen, elektronische Becken-rhythmen und im Hintergrund ein konstanter, undefinierbarer, verhallter Klangteppich, der nach geraumer Zeit abrupt in Goldsmith-typischer Manier mit Blech und Pauke fusioniert und zu einer rabiaten Orchesterorgie anschwellt. So der Auftakt zu ALONG CAME A SPIDER, der symptomatisch für das Folgende ist. Jerry Goldsmiths neuester Score ist nichts für schwache Gemüter oder einsame Stunden. Der Altmeister trimmt auf Schockeffekt und Überraschung, unterbricht lediglich mit dem gern verwendeten Soloklavier, das in fragil-fragmentarischer Weise die Spannung fördert: mal fünf kurz angeschlagene Töne hier, dann Stille, dann acht schnell aufeinanderfolgende. ALONG CAME A SPIDER ist sicherlich kein revolutionierender Score, aber einer, der Genrespitzen bis in alle Enden auf’s Perfekteste ausreizt. Am Ende obsiegt dann doch die Harmonie, aber nur für einen Augenblick, dann ist’s auch schon vorbei.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: Varèse Sarabande