DEUTSCHE FILMKOMPONISTEN: MARTIN BÖTTCHER

Martin Böttcher

Endlich hat ein deutsches Label erkannt, daß auch im eigenen Land unerhörte Schätze lagern. Bear Family Records hat den Schritt gewagt, eine Serie von Filmmusikkompilationen zu starten, die sich den deutschen Größen des Genres widmet. Folge 1: Martin Böttcher. Seine Winnetou- und Old-Shatterhand-Melodien machten den Komponisten Anfang der 60er zum gefeiertsten des Landes. Nur wenige seiner Zunft wurden damals mit LP-Veröffentlichungen bedacht. Böttchers Indianermusiken fanden indes gleich mehrfach den Weg ins Plattengeschäft und hatten ungeahnten Erfolg. Sein Stil, in seiner Originalität und Konsequenz einzigartig und heute nahezu ausgestorben, war damals wegbereitend nicht nur für die Germano-Western. Seine Krimimusiken zu Edgar-Wallace- und Pater-Brown-Filmen sind noch heute Musterbeispiele für Jazz-Filmscoring. Neben diesen geliebten und allseits bekannten Titeln beleuchtet die Zusammenstellung aber auch den Martin Böttcher der frühen Jahre (ENDSTATION LIEBE, DIE HALBSTARKEN) und unbekannterer Filme (LANGE BEINE - LANGE FINGER) und schafft damit eine würdige Übersicht seines Îvres. Das Diggy-Pack mit 80-seitigem Booklet inklusive zahlreicher Filmstills, Plakatmotive und informativer Linernotes, verpackt die Musik in seltenem Luxus. Ein vielversprechender Auftakt und ein Muß für jeden ernsten Film(musik)fan!

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.