HAMLET

Carter Burwell

Die Filmindustrie kommt nicht los von diesem Stoff. Verantwortlich ist diesmal Michael Almereyda und nach Dmitri Schostakowitsch, Ennio Morricone und Patrick Doyle darf sich nun Carter Burwell um die musikalische Umsetzung bemühen. Zurückhaltend bezeichnet wohl am besten dessen Ansatz. Sein Augenmerk liegt weniger auf einprägsamen Melodien. Er kreiert vielmehr eine Atmosphäre konstanter unterschwelliger Bedrohung. Anstelle von Leitmotiven tritt ein minimalistischer Klangteppich, der sich durch den gesamten Score zieht. Celli und Kontrabässe, die sich in düsteren, loop-artigen Wiederholungen ergeben.

Burwell verschlüsselt seine Komposition nicht mit komplizierter Harmonik. Es gibt keine plötzlichen Wendungen. Vom Aufbrausen der Vorgängermusiken ebenfalls keine Spur. Die Musik bleibt konsequent in ihrer Schlichtheit. Angesichts der vielschichtigen literarischen Grundlage eine ungewöhnliche aber fesselnde Umsetzung.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: Varèse Sarabande