Label: Sony Classical

Hercules

Fernando Velázquez

Fernando Velázquez ist spätestens seit seiner großartigen Musik zu DAS WAISENHAUS (2007) ein Kandidat fürs internationale Kino. Für Brett Ratners HERCULES leiht sich nun erstmals das Blockbusterkino Hollywoods die Talente des jungen Spaniers. Wie so oft in einem solchen Fall geht das mit Abstrichen an der künstlerischen Freiheit einher. Zwar komponiert Velázquez einen durchaus markigen Adventure-Score, jedoch nicht, ohne seinen Personalstil in genretypische, vermeintlich bewährte Muster zu verbiegen. Besonders im Hauptthema und den donnernden Actiontiteln pressen die (wahrscheinlichen) Temptracks von Hans Zimmer, Tyler Bates und Brian Tyler durch Velázquez’ Kompositionsmembran.

Ganz anders verhält es sich in den subdramatischen, atmosphärischen Passagen. Dort agiert der Horrorspezialist auf heimischem Terrain, dort läßt er sich Zeit, entwickelt Spannung und Reibung auf originäre Weise. Schade nur, daß diese wenigen Titel unter der dröhnenden Masse kaum Gehör finden. Umso erwartungsvoller darf man auf Velázquez’ zukünftige Projekte blicken, allesamt Horror-Fantasy-Filme, davon einer unter der Regie von Kreativitätsbeförderer Guillermo del Torro …

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.