Label: La-La Land Records

The Unknown Known

Danny Elfman

Errol Morris hat ein Faible für Minimal Music. Seit seinem investigativen Dokumentarfilm DER FALL RANDALL ADAMS (1988), dem Philip Glass seine Pattern und Phasenverschiebungen lieh, dominieren repetitive Strukturen die brisanten Arbeiten von Amerikas prominentestem Dokfilmer. Nach seinem OSCAR-prämierten Porträt Robert S. McNamaras (THE FOG OF WAR) richtet Morris das Spotlight erneut auf eine politische Größe der zweiten Reihe: Donald Rumsfeld. Die musikalische Dramatisierung übernimmt Danny Elfman, der schon für Morris’ STANDARD OPERATING PROCEDURE den Minimalismus ins filmmusikalisch Angewandte gedreht hatte.

THE UNKNOWN KNOWN ist getragen von simplen Melodien, die oft heimatverbunden vom Klavier oder staunend von einem Knabensopran vorgetragen aus den rhythmischen und harmonischen Wiederholungen des Orchesters hervorstechen. Dieser naiv-verspielte und arglose Gestus soll wohl die diplomatische Weltsicht des Filmprotagonisten überhöhen und als musikalischer Kommentar zur naturgemäß begrenzten Offenheit eines Politikprofis wie Donald Rumsfeld fungieren. Mag dokumentarische Objektivität auch anders klingen, in den Händen Danny Elfmans gelingt die musikalische Nivellierung aufs Exzellenteste.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.