WHAT LIES BENEATH

Alan Silvestri

WHAT LIES BENEATH trägt auf vielerlei Ebene die Züge einer Hommage an Alfred Hitchcock. Robert Zemeckies vollführt mit seiner ersten Thrillerarbeit eine gewaltige Gratwanderung zwischen Erschöpfung und Neuschöpfung - und besteht. Auch auf der Tonspur stand ein großer Name Pate. Bernard Herrmann, Hitchcocks Haus- und Hofkomponist. Alan Silvestri muß wohl dessen Îvre ausgiebig studiert haben, denn in Melodieführung, Rhythmik und Instrumentierung, ja selbst im Charakter der Musik lebt der Geist des Komponisten.

Stellenweise erscheint WHAT LIES BENEATH wie ein vergessenes Werk Bernard Herrmanns. Und doch ist es bei aller Orientierung und Zitathaftigkeit ein echter Silvestri. Mit sicherer Hand selektiert er die tragfähigen, die effektiven Elemente Herrmannscher Kompositorik und kombiniert sie mit den eigenen. Und wie der Regisseur kopiert er nicht, sondern adaptiert. Deutlich wird das in der Abspannmusik, wo das gesamte thematische Material noch einmal vorgeführt wird. Organisch blenden da schriekende PSYCHO-Streicher in lyrische Klavierpassagen, wechseln pulsierend-atmosphärische Klänge mit aufstrebenden Bläsermotiven in bester VERTIGO-Manier. Ein ausdrucksstarker Score.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: Varèse Sarabande