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Clément

Klar, ein wenig eigen ist das schon, wenn sich eine Erwachsene bei Familienfesten mit den Kindern wie blöd herumbalgt. Doch Marion ist sowieso irgendwie wild. Aber dann ganz plötzlich ist alles anders: dieses zufällige Halten der Hände, die langen Blicke, und dann Cléments Bedauern, daß Marion nicht erst 13 oder 15 ist. Clément ist der 13jährige Freund von Marions Patenkind, Marion ist über Dreißig. Aus kleinen Berührungen werden intensive Küsse. Aus Küssen wird bald mehr.

Emmanuelle Bercot erzählt von einer Liebe, die keine sein darf, die zwar nicht richtig, aber deswegen noch lange nicht falsch ist. Marion ist dabei, sich zu verlieren. Waren die beiden zu Beginn einfach gern zusammen, wird die Erwachsene zu einem obsessiven Kind, der Junge zu einem frühen Erwachsenen, der selbst entscheidet: „Ich will aufhören!“ Dabei weiß Marion selbst nicht, was das zwischen den beiden ist, nur, daß es endlich sein wird. Ganz stark sind die Szenen, als sie sich ihrem Vater anvertraut, das unterstreicht die Ernsthaftigkeit eines Films über eine kaum zu stoppende Tragödie. Dazu erklingt aus Bachs Kreuzstabkantate „Mein Wandel auf der Welt ist einer Schiffahrt gleich“ Besser läßt sich Marions Gefühlslabyrinth nicht illustrieren.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.