Originaltitel: UN PRINTEMPS À PARIS

F 2006, 92 min
Label: Sunfilm

Genre: Krimi

Darsteller: Eddy Mitchell, Sagamore Stévenin

Regie: Jacques Bral

Tödliche Diamanten

Beim ersten Bild blinzelt man schon ein wenig: Lino? Nein, es ist Eddy Mitchell, dessen Figur hier ganz bewußt an den alten Grummel Lino Ventura angelegt ist. Der ganze Film, die Konstellation aus altem und jungem Ganoven erinnern an die gute Zeit des französischen Kinos, gleich wähnt man Alain Delon um die Ecke kommen. Und voilà, auch für ihn gibt es eine neuzeitliche Ausgabe in diesem so herrlich altmodischen Krimi. Sagamore Stévenin gibt den Gegenpart des von Mitchell gespielten Georges, der - frisch aus dem Knast - sich auf den berühmten letzten Coup einläßt. Eigentlich kann nix schief gehen. Geht aber doch, und am Ende scheint nur für den jungen Pierrot die Sonne. Oder wie es Georges quasi aus dem Jenseits einspricht. "Du hattest mal wieder Glück. Und es ist Frühling ..."

Dieser lässige Spruch, der sich auch im eleganteren Titel des Originals wiederfindet, steht für den Film, der sich wohltuend unaufgeregt, wortökonomisch und von mildem Jazz begleitet als das auszeichnet, was jeder Nachwuchsfilm heutzutage gern wäre: cool.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.