D 2002, 110 min
Verleih: Constantin

Genre: Literaturverfilmung, Kinderfilm

Darsteller: Hauke Diekamp, Philipp Peters-Arnolds, Frederick Lau, Ulrich Noethen, Sebastian Koch, Piet Klocke

Regie: Tomy Wigand

Kinostart: 16.01.03

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Das fliegende Klassenzimmer (2003)

Umwerfende Kästner-Neuverfilmung

Jonathan ist schon von acht Internaten geflogen, als er beim Leipziger Thomanerchor aufgenommen wird. Schnell findet er Anschluß, und seine neuen Freunde Uli, Matz, Martin und Kreuzkamm junior (Sohn des Direktors) zeigen ihm einen ausgedienten Eisenbahnwagen, der als Geheimtreff dient. Hier werden sie von einem mysteriösen Fremden überrascht - dem Nichtraucher. Jonathan macht auch Bekanntschaft mit der Bande der "Externen", die mit den Internatsschülern im Dauerclinch liegen und mit einer heimtückischen Aktion ein Konzert des Chores sabotieren. Die Cliquenchefin Mona scheint ihm jedoch zu gefallen. Richtig turbulent wird es, als die Freunde in ihrem Eisenbahnwagen zufällig den Text zu einem Theaterstück namens DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER finden und es zu ihrem Weihnachtsstück küren. Sie ahnen nicht, welche alten Wunden sie damit bei ihrem Freund und Mentor, dem Internatsleiter Justus, aufreißen. Eine Kette überraschender Ereignisse nimmt ihren Lauf und mit ihr eine der schönsten Geschichten der deutschen Jugendliteratur.

Als sich die Produzenten Uschi Reich und Peter Zenk entschieden, nach PÜNKTCHEN UND ANTON und EMIL UND DIE DETEKTIVE Erich Kästners erfolgreichsten Jugendroman neu zu verfilmen, wußten sie, welch anspruchsvolles Ziel sie sich gesteckt hatten. Unzählige Anhänger der meisterhaften Literaturvorlage und Fans der ersten beiden Verfilmungen würden die Neuauflage kritisch unter die Lupe nehmen. Doch mit Regisseur Tomy Wigand und einer illustren Reihe renommierter Darsteller - Ulrich Noethen als Justus und Piet Klocke als Kreuzkamp - ist ihnen eine makellose Adaption gelungen. Mehr noch, durch die behutsame Versetzung des Geschehens in das Leipzig der Gegenwart bekommt die Geschichte um die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und Erwachsenseins zusätzliche Substanz. Selbst die im Kinderfilm scheinbar obligatorische Rap-Einlage wirkt authentisch.

Den stärksten Eindruck hinterlassen zweifellos die jugendlichen Darsteller. Mit Charme, Talent und Witz wird das junge Ensemble die Publikumsherzen im Flug erobern und diese bravouröse Leinwandversion zu dem machen, was die Buchvorlage schon längst ist: einem zeitlosen Klassiker!

[ Roman Klink ]