Originaltitel: GHOST RIDER: SPIRIT OF VENGEANCE

USA 2012, 114 min
FSK 12
Verleih: Universum

Genre: Action, Fantasy, Comicverfilmung

Darsteller: Nicolas Cage, Ciarán Hinds, Idris Elba, Christopher Lambert

Regie: Mark Neveldine, Brian Taylor

Kinostart: 23.02.12

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Ghost Rider: Spirit Of Vengeance

Höllenqual oder Trash-Fest?

Der Teufel hat auch seine Probleme. Etwa mit dem Nachwuchs. Mag man kaum glauben, wenn man die Welt so sieht, aber wahrscheinlich ist die gerade auch bezüglich des Bösen nicht mehr das, was sie mal war. Denn das Böse, nun ja, es tritt immer noch in Masse, aber kaum mit Klasse auf. Was man dann auch sehr gut an den Bösewichtern aus dem Knallchargen-Katalog sehen kann, die jetzt in GHOST RIDER 2 einen fast engelhaften 12jährigen Jungen rauben sollen.

Danny heißt das hübsche Kind, das freilich weit mehr ist als nur ein hübscher Bengel. Hinter dem und seiner alleinerziehenden, mithin auch ganz hübschen Mutter (Irgendwoher muß es Danny ja haben, und vom Vater, das kann man mal andeutungsschwer raunen, hat er es nicht!) hetzt dann auch bald ein Trupp schurkischer Dummbrote her. Quer durch Osteuropa. Osteuropa? Ja, vielleicht weil dort, nach Meinung einfältiger Hollywood-Drehbuchautoren, das Böse eben immer noch besonders gern haust. So wie auch Johnny Blaze, der Ghost Rider, der Kopfgeldjäger Satans. Der verkaufte zwar einst seine Seele dem Gehörnten, damit seinen krebskranken Vater retten wollend (vergeblich), wandte sich dann aber bald gegen seinen einstigen Arbeitgeber und Vertragspartner. Dem Teufel seither mit höllischen Superkräften immer mal das böse Treiben vermiesend.

Schon der erste GHOST RIDER düste ja je nach Blickwinkel als Höllenqual oder Trash-Fest über die Leinwand. Die Fortsetzung bleibt diesbezüglich auch nichts schuldig, wenn darin irgendwo auf dem Balkan (oder wo immer dieses „Osteuropa“ ist) der Ghost Rider, Danny, seine Mom, ein Kampfpriester im Auftrag des Guten und schließlich das Böse an und für sich aufeinander treffen. Wie gehabt gibt dabei Nicolas Cage den Titel-Antihelden, und auch was dessen Spiel angeht, muß man sich entscheiden – Höllenqual oder Trash-Fest? Mimisch gewinnt der Typ zumindest immer dann, wenn er sich auf seinem Höllenfeuermotorrad zum flammenzüngelnden, skelettierten Berserker wandelt. Cage also zur Computeranimation mutiert und sich deshalb mit lästiger Schauspielerei genauso wenig rumärgern muß wie das Regieduo Mark Neveldine und Brian Taylor eben mit Regie führen. Die zwei Pappnasen bewiesen ja schon mit den CRANK-Filmen erfolgreich, was man alles kann, ohne was zu können. Irgendwie muß das mit dem Teufel zugehen.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.