Originaltitel: TENACIOUS D IN: THE PICK OF DESTINY

USA 2006, 112 min
Verleih: Warner

Genre: Komödie, Musik

Darsteller: Jack Black, Tim Robbins, Ben Stiller, Meat Loaf

Regie: Liam Lynch

Kinostart: 08.02.07

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Kings Of Rock – Tenacious D

Sympathisch hirnrissig-derbe Rock-Komödie

Die Natur experimentierte, vermengte eine Extraportion Körpermasse mit einem Übermaß an Ego und viel derbem Humor. Heraus kam Jack Black, schwergewichtiges Enigma, charismatisches Phänomen. Als sarkastischer Plattenverkäufer in HIGH FIDELITY riß er regelmäßig Szenen an sich, machte einer schwergewichtigen Gwyneth Paltrow in SCHWER VERLIEBT den Hof und erweckte den NACHO LIBRE zum Leben. Nebenbei eroberte er sich mit der Rockband Tenacious D über Jahre hinweg eine treue Fangemeinde jenseits der Kinosäle. Es ist nun an der Zeit, beide Fronten zu vereinen. So spielen Jack Black alias JB und Bandkollege KG die Hauptrollen in einem ausufernd-zotigen Rockmusical über Furze, Penisliegestütze, Bongs und ein sagenumwobenes Plektron, das seinen Benutzer zum Musikgott macht.

Schon der gesungene Prolog fliegt uns um die Ohren. Da rockt ein 10jähriger JB seinen erzkonservativen Eltern die Blümchendecke vom Tisch. Zur Strafe stimmt der bibeltreue Vater eine Moralpredigt an und zückt den Gürtel. Dann reißt er alle Poster von der Wand, einzig das Bild der Heavy-Metal-Legende Ronnie James Dio bleibt hängen. Der beauftragt JB mit der Suche nach einem Musikerkollegen in Hollywood. Nach jahrelanger Odyssee (es gibt so einige Hollywoods in den USA) trifft er auf KG, der ihn anfangs abfällig wegschickt, schließlich aber doch als Lehrling aufnimmt. Leider ist KG selbst nicht die große Nummer, die er zu sein vorgibt. Als seine Mutti den monatlichen Zuschuß streicht (der Mann ist Ende 30!), müssen JB und KG eine neue Geldquelle erschließen. Mit ihrer neu gegründeten Band wollen sie einen Nachwuchswettbewerb gewinnen. Helfen soll ihnen dabei jenes magische Plektron, das sämtliche Größen der Rockmusik benutzten, als sie einst den Olymp erklommen.

Die Selbstverständlichkeit, mit der die Suche nach dem verwunschenen Glücksbringer erzählt wird, erinnert an WAYNES WORLD und die Abenteuer der MONTY PYTHONS, nur mit noch mehr Marihuana, Anzüglichkeiten und vor allem mit jeder Menge Gesangseinlagen. Foo-Fighters-Frontmann Dave Grohl als Satan, Tim Robbins, Ben Stiller und der Sasquatch absolvieren amüsante Gastauftritte.

Faustisch, fäkal und flapsig, jedoch niemals dilettantisch erobert sich das Musical eine ganze eigene Nische - als hirnrissiges Spektakel, das selbstbewußt rockt und einigen Spaß macht.

[ Roman Klink ]