Originaltitel: KUNG FU PANDA 2

USA 2011, 92 min
FSK 6
Verleih: Paramount

Genre: Computeranimation, Action, Kinderfilm

Regie: Jennifer Yuh

Kinostart: 16.06.11

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Kung Fu Panda 2

Dicker Bär und die Überwindung physischer Grenzen

Er ist nicht nur irgendein dicker, fetter Panda. Er ist der dicke, fette Panda. Und als solcher rockte er sich schon vor drei Jahren mit üppigem Hüftschwung so witzig wie erfolgreich durch ein tierisches Martial-Arts-Abenteuer, daß eine Fortsetzung nur eine Frage der Zeit war. Die nun hat Kuschelwuschel-Held, Kung Fu Panda Po nämlich, vorrangig dafür genutzt, sich dann doch einige Pfunde zu viel anzufressen. Pfunde, die arg das schwarzweiße Fell spannen. Weshalb Po noch ein wenig träger als ohnehin geworden ist in seinem Tal des Friedens. Dort haust er wie gehabt in einträglicher Wohngemeinschaft mit seinen kampferprobten Mitstreitern, den Furious Five. Doch dann wird das nahegelegene Dorf von plündernden Schurken, gar garstigen Wölfen nämlich, überfallen. Welche wiederum in Diensten eines superfiesen Pfaus, Lord Shen mit Namen, stehen. Der plant, mit Hilfe einer feuerspeienden Superwaffe das beschauliche China samt Tal des Friedens unter seine eitel- und weitgespreizten Fittiche zu bringen. Zeit für Po abzuspecken.

Es ist noch einmal gelungen. KUNG FU PANDA 2 ist der ideale Familien-Kintopp. Rasant, witzig und auch mit der kleinen, gut dosierten Nuance an Nachdenklichkeit, die zwischen der herrlich überkandidelten Action immer mal das Tempo drosselt. Plagt doch Po, das einstige Findelkind, mit Fortlauf dieses Abenteuers immer mehr die Frage, wer eigentlich sein wahrer Vater ist. Da gelingen dann auch ein paar ganz rührende Sentimentalitäten, die freilich, wie gesagt, nie allzu sehr ausgereizt werden. Denn klare Zielvorgabe ist hier: Spaß, Spaß, Spaß.

Und natürlich Action, Action, Action. Da plündert KUNG FU PANDA 2 ohne Skrupel (dafür gekonnt) die großen Choreographien aus dem Fundus fernöstlichen Kampfkinos. Wer will, kann sich ja vorher noch mal etwa DIE 36 KAMMERN DER SHAOLIN oder jedwedes Werk der legendären Shaw-Brothers reinziehen. Hier und da bietet der Film schöne Wiedererkennungseffekte. Gerade auch, weil ein Animationsfilm ja eben endgültig all jene Gesetzmäßigkeiten bezüglich des Körpers und seiner (Bewegungs-)Grenzen überwindet, die das Martial-Arts-Genre ja eh nie für sonderlich voll nahm.

Da zeigt KUNG FU PANDA 2 herrliche Übertreibungen der Übertreibungen. In 3D hätten die nun wieder mal nicht wirklich sein müssen, aber was soll’s: Mit Brille oder ohne – der dicke, fette Panda lohnt einen Kinobesuch.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.