Originaltitel: THE FAMILY

USA/F 2013, 110 min
FSK 16
Verleih: Universum

Genre: Action, Komödie, Krimi

Darsteller: Robert De Niro, Michelle Pfeiffer, Tommy Lee Jones, Dianna Agron, John D’Leo

Regie: Luc Besson

Kinostart: 21.11.13

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Malavita – The Family

Bleigewitter über der Normandie

Eine Familie zieht aus Brooklyn in ein französisches Kaff. Nettes Haus, nur momentan noch etwas kalt. Die nächste Sehenswürdigkeit liegt Kilometer weit weg. Ein Ort der Ruhe. Man macht Feuer im Kamin, plant den nächsten Tag. Alles total normal. Oder? Zweifel sprießen, als Papa Fred eine Leiche im Hinterhof vergräbt, und Mama Maggie den beiden Teenie-Kindern einschärft: „We Are The Blake Family!“ Tatsächlich war Fred einst New Yorker Pate, lebt jetzt unerkannt im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms. Doch alte Gewohnheiten sind hartnäckig, wie der verträumte Ort schnell zu spüren bekommt – wird Maggie im Supermarkt unhöflich bedient, schafft eine Explosion Gerechtigkeit, pubertierende Jungs, die Tochter Belle blöd anmachen, landen direkt auf der Krankenstation. Ganz im Gegensatz zum hübschen Intellektuellen, an den die 17jährige erstmals ihr Herz verliert.

Wie wollen wir das denn nennen? Vielleicht Culture-Clash-Coming-Of-Age-Action-Komödie, logischerweise mit Kniff und dazu Darstellern, welche sich ständig ein Grinsen verkneifen müssen. Da kommt man gern nach Hause, primär zu Michelle Pfeiffers Maggie. Sie hält nicht nur streng ihre Liebsten zusammen, sondern kriegte darüber hinaus schöne Oneliner verpaßt – egal, ob es um aus Spanien importierte Tomaten („There’s No Flavor Whatsoever!“) oder das Leben an der Seite eines nunmehr Möchtegern-Schriftstellers geht: „Being An Artist’s Wife Isn’t Exactly Glamorous.“

Klar, der entspannt brutale Umgang mit nervigen Nachbarn, besserwisserischen Bürohengsten, verfolgenden Mafiakillern und ähnlichem Gesocks mag diskussionswürdig sein, obgleich sich wohl beispielsweise mancher Autofahrer angesichts vor grünen Ampeln bremsender Damen oder behütet zuckelnder Herren oft selbst einen R-Knopf (R wie Raketenwerfer) wünscht. Aber jener Aufruhr käme arg spät, Multiplexe sind heutzutage eben gewalttätige Orte, was häufig ihren Erfolg ausmacht; unter anderem ist DJANGO UNCHAINED, der bislang besucherstärkste Film 2013, ja auch keine Ponyreitstunde. Insofern gibt Luc Besson dem Publikum eigentlich nur, was es wohl möchte. Und zwar, trotz spürbarer Längen im Mittelteil, durchaus unterhaltsam. Schon allein wegen eines grandiosen Zitat-Gags: Robert De Niro und Tommy Lee Jones, dezent genervt, schauen gemeinsam GOODFELLAS. Nachfolgendes Nähkästchengeplauder vor ausflippenden Dörflern inklusive ...

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...