D 2024, 80 min
FSK 12
Verleih: Filmperlen

Genre: Drama

Darsteller: Johanna Wokalek, Karolin Nothacker, Pauline Bullinger

Regie: Justine Bauer

Kinostart: 07.08.25

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Milch ins Feuer

Aus dem Leben von Jungbäuerinnen

Ein flirrender Sommer: Heuernte, Kühe melken, eine totgefahrene Katze, ein nackter Mann im Schwimmbad, die Kastration eines Alpakas, Familienbilder auf Joghurtgläsern, Schwangerschaft, grüne Kreuze gegen das Höfesterben, Erzählungen von gestern und heute … Nachwuchsregisseurin Justine Bauer packt viele Themen in ihren Debütfilm MILCH INS FEUER, der drei Generationen von Landwirtinnen porträtiert. Im Zentrum stehen die junge Katinka und ihre Schwestern, die den Bauernhof der Familie in der baden-württembergischen Region Hohenlohe weiterführen wollen. Die Erzählstimme der jungen Frau führt durch den Film, fliegt in der speziellen Hohenloher Mundart von Thema zu Thema. Unterlegt ist das Ganze mit ruhigen Bildern einer ländlichen Sommeridylle.

Bis auf Johanna Wokalek, die Katinkas Mutter spielt, besteht das Ensemble aus Laien, zum Teil verbunden durch Familienbande. Die Regisseurin stammt selbst aus der Gegend und ist auf einer Straußenfarm aufgewachsen. Man merkt dem Film ihre Vertrautheit mit dem Thema an. Er fühlt sich an wie ein intimes Porträt von Freunden. Allerdings ist das auch gleichzeitig die Krux, denn als naturgemäß außenstehender Zuschauer vermißt man in vielen Szenen die Einordnung des Gezeigten. So bleibt es bei der bloßen Beobachtung. Das Werk ist ein eigenwillig mäandernder Genre-Hybrid zwischen Dokumentation und Fiktion.

Für eine Dokumentation gibt es zu wenig Kontext, für einen Spielfilm fehlt der Plot, der sich irgendwo im Heu versteckt zu haben scheint. So bleibt es bei einer reinen Szenenfolge, die auf Dauer nicht durchweg zu fesseln vermag.

[ Dörthe Gromes ]

Milch ins Feuer ab heute im Kino in Leipzig