Originaltitel: THE INBETWEENERS MOVIE

GB 2011, 97 min
FSK 16
Verleih: Universum

Genre: Klamotte, Erwachsenwerden, Erotik

Darsteller: Simon Bird, Joe Thomas, James Buckley

Regie: Ben Palmer

Kinostart: 02.02.12

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Sex On The Beach

... macht mehr Spaß als das hier

Hier sind die Fakten: SEX ON THE BEACH hat in Großbritannien mit einem Einspiel von mehr als 15 Millionen Euro allein am Startwochenende alle Rekorde gebrochen und avancierte zur erfolgreichsten britischen Komödie der letzten zehn Jahre; selbst die beiden BRIDGET JONES-Abenteuer sehen dagegen ziemlich alt aus. Das weckt gewisse Hoffnungen.

Darum folgt nun die Handlung – oder eben jenes, das man darunter verstehen muß: Vier Jungs, alle optisch eher benachteiligt, gar nicht cool und in erotischer Hinsicht immer am Rand der durch aufgestauten Druck abgehobenen Schädeldecke, verbringen einen Urlaub in Griechenland. Doch die Erwartungshaltung, bestehend aus Sex, Alkohol, Sex, Dauerparty und Sex, torpediert schon das zur Beherbergung dienende Loch – da hat sogar der Hotelhund offenbar den Freitod gewählt. Unerschrocken wirft sich unser Quartett trotzdem ins Getümmel …

… was zur Rezension führt. Und damit automatisch der, es sei verziehen, Uralt-Phrase „Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“ Das hier Losgetretene läßt nämlich sogar den schwächsten aller AMERICAN PIE-Teile wie ein Feuerwerk an Hintersinn und Doppelbödigkeit aussehen – zum Beispiel dann, wenn Schlaks Neil aus Treue zu seiner Freundin nur mit Damen vögelt, welche ihren Lebensunterhalt bereits aus der Rentenkasse beziehen. Oder der schon lange verendet gewähnte Behindertenwitz untot aus seiner Gruft hustet. Oder zwecks Koksen ein zusammengerollter Geldschein zum Einsatz kommt, welchen Jay stets im Hintern herumträgt – was zwangsläufig bedeutet, daß sich der drogengeile Empfänger der finanziellen Zuwendung eben nicht bloß weißes Pulver durch die Nase zieht. Oder, oder, oder. Eine Gemeinsamkeit mit Stifler & Co. gibt es aber trotzdem: Ungeachtet jedes vermeintlichen Tabubruchs wirkt das aufgesetzt offensive Geschehen letzten Endes bloß extrem verklemmt und somit, man entschuldige erneut, stinklangweilig.

Unter anderem auch deshalb, weil selbstredend noch mit dem ganz großen Holzhammer eine Moral reingeprügelt sein mußte. So lernen die Nerds vier Mädels kennen, nach dem Schema: „Eine Liebe, eine mysteriöse Blonde, eine Ungelenke, eine selbstbewußte Dicke.“ Für jeden also sein dolle perfekt passendes Deckelchen dabei. Öder Lernprozeß, Blitzmerker-Erkenntnisse, null neue Ideen. Gähn. Und aus Zuschauersicht die vielseitig auslegbare Frage: wieso, weshalb, warum?

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...