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Wavelength

Michael Snow revolutionierte mit seinem Film WAVELENGTH die internationale Avantgardefilm-Szene wie kein anderer. Der Grundkonzeption nach ist dies ein rein 'formaler' Film: er besteht aus einer einzigen, 45-minütigen Kamerafahrt durch einen 25 Meter langen Raum ("der konsequenteste zoom shot in der Geschichte des Kinos" wie der Filmkritiker Jonathan Rosenbaum schrieb), die begleitet wird von einem langsam ansteigenden Sinus-Ton.

Während man zunächst ein großes New Yorker Loft in der Totale sieht, wird es mehrfach Nacht und wieder Tag. Hinter den Fenstern auf der anderen Seite des Raums ist Straßenverkehr sichtbar, Menschen räumen Möbel, ein Telefon klingelt und die Kamera bewegt sich durch den Raum. Aus dem Off vernehmen wir Gespräche, die eine Handlung anzudeuten scheinen, ein Drama, doch im Bild findet diese sich nicht wieder. Die Kamera bewegt sich schließlich auf eine Stelle zwischen den Fenstern des Raumes zu, an der eine Fotografie hängt, die eine bewegte Meeresoberfläche zeigt. Am Ende rückt die Kamera dem Foto so nahe, dass die Wellen die gesamte Leinwand einnehmen; ein Schnitt, wir blicken als Close-Up auf den wogenden Ozean.

Originaltitel: WAVELENGTH

Kanada/USA 1967, 45 min

Genre: Experimentalfilm

Darsteller: Hollis Frampton, Roswell Rudd, Amy Taubin, Joyce Wieland, Amy Yadrin

Stab:
Regie: Michael Snow
Drehbuch: Michael Snow
Kamera: Michael Snow