Domestic Disturbance

Mark Mancina

Mark Mancina gehört neben Harry Gregson-Williams, John Powell, Nick Glennie-Smith und anderen zur Komponistenfront von Hans Zimmers Firma Media Ventures, deren inzestuöse musikalische Produktion bei der Kritik nicht selten Anstoß erregt. Dabei wird vorrangig die Ähnlichkeit der Scores beanstandet, die wiederum vom Stile Zimmers geprägt sind. Diese Uniformität, die auch in früheren Arbeiten Mancinas zu finden war, sucht man in DOMESTIC DISTURBANCE vergebens; der Komponist hat sich aus Zimmers Fahrwasser befreit und seinen eigenen Weg gefunden.

Den Score baut Mancina auf einem zweigesichtigen Tonmaterial auf, aus dem er sowohl ein sehnsuchtsvolles als auch ein mystisches Thema entwickelt. Dabei stellt er im Gegensatz zu einigen Media-Ventures-Kollegen die elektronischen Elemente in den Dienst der akustischen. Daß Mancina für einen Psychothriller kaum an Jerry Goldsmiths Meisterwerk BASIC INSTINCT anleihenfrei vorbeikommt, kann verziehen werden, wenn das Zitieren sich wie hier auf adäquatem Niveau in Grenzen hält.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: Varèse Sarabande