• Meinungen

Three Burials

Es geht ihm gut, dem totgesagten Genre, sehr gut sogar, denn der Western zeigt sich vielfältiger denn je: mal als brillante Ehrerbietung an die Filme alten Stils wie in OPEN RANGE oder eben als moderne Verbeugung wie mit diesem brillanten Stück. Tommy Lee Jones romantisiert dabei nicht in seinem lichtstarken, aber in der Grundstimmung so einsam-morbiden Film. Er taucht ab in die amerikanische Grenzprovinz, erzählt von Pete, der ein Versprechen einlöst: sein guter Freund Melquiades wurde getötet, nun bringt er ihn in seine mexikanische Heimat zurück. Doch Pete reitet nicht allein in den Süden: vorher schnappt er sich den Mörder seines Freundes, und bei Selbstjustiz wachen eben auch die Bullen des verschlafenen Kaffs auf und sind hinter dem alternden Cowboy her ...

Die stärksten Momente bietet die "Reise" gen Mexiko - ein Duell zwischen Pete und dem schießschnellen Grenzer Norton, das mal durch sattgrüne dann wüstengelbe Landschaften führt, eine Landschaft, die auch den Menschenschlag "erklärt": schnell an den Waffen, im Ehrgefühl dennoch unverwüstlich.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.