Originaltitel: 47 METERS DOWN: UNCAGED

GB 2019, 91 min
FSK 12
Verleih: Concorde

Genre: Horror, Thriller, Trash

Darsteller: John Corbett, Corinne Foxx, Sistine Stallone

Regie: Johannes Roberts

Kinostart: 10.10.19

Noch keine Bewertung

47 Meters Down: Uncaged

Leckerer Quatsch mit Blutsoße

Sollte es mal wieder länger dauern, riet die Werbung einst zum Schokoriegel. Da könnte man auch hier kraftvoll zubeißen, weil nach endlosem Vorspann eine kaum weniger gedehnte Einführung bloß zur wackeligen Erklärung fungiert, warum vier Damen in einer versunkenen Maya-Stadt tauchen. Auf Details verzichten wir so, wie es das Drehbuch unterläßt, den Nixen einen über „Außenseiterin“, „Besonnene“ et cetera hinausgehenden Charakter anzutragen. Wäre eh verschwendete Mühe, denn erneut ausufernden Planschereien folgend dreht sich’s nur darum, auf begrenzten Sauerstoffvorrat achtend gigantischen Haien zu entkommen. Oder halt nicht.

Und gleich vorab: Selbstverständlich gehört dieser zu jenen Filmen, mit denen man Cineasten, Wissenschaftler, Profitaucher und Logikfreunde ähnlich effektiv morden kann wie mit einem Beil. Ebenso dürften sich Fans komplexer Kompositionen schon länger entnervt wundern, weshalb im Kino unter Wasser esoterisches Gedudel für (vermeintliche) Stimmung sorgen muß – immer! Und schließlich verbietet es sich, der ganzen Chose noch seriös zu begegnen, wenn ein kleines Fischchen im Angesicht der Eindringlinge wie was Großes irgendwo im Dschungel losbrüllt. Korrekt, die nicht unbedingt immer freiwillige Komik verspielt bereits frühzeitig den eigentlichen Ernst der Lage, doch alles zusammengenommen: ja, und?!

Menschen zwecks massenkompatibler Unterhaltung von wilden Kreaturen getötet – „damnatio ad bestias“ im Alten Rom, Tierhorror heute, abgenicktes Konzept. Und wahrlich mag man auch hier einige Freude haben: an teils wirklich spannenden Überlebenskämpfen, manchmal tatsächlich funktionierenden Jump Scares, den nicht übel animierten, vernarbten, blinden Riesenbiestern. Daß sämtliche Männer lediglich Fütterungsquoten erfüllen, schlägt dazu vielleicht feministische Eckpfeiler ein, außerdem darf sich „We‘ve Only Just Begun“ als herrlich zynisch eingesetzter Killersong beweisen. Erst beim mutlos versackenden Finale hört der Spaß zwar auf, aber hey, zumindest kam er zwischendrin hoch.

Randnotiz: Unverdrossen befragte die Journalistin, entschlossene Haarspraysprüherin und darob offenbar schwer verwirrte Sinnsucherin Debra Wallace zwei Darstellerinnen ernsthaft bezüglich einer Botschaft. Jamie Foxx’ Tochter Corinne, cool wie Papa: „Stay Out Of The Water.“ A Star Is Born!

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...