Congo

Jerry Goldsmith

Intrada versetzt mit seiner jüngsten Veröffentlichung der unter Filmmusiklabels grassierenden Komplettierungsrenaissance einen weiteren Schub. Erneut erscheint ein seinerzeit auf CD nur unzulänglich repräsentierter Soundtrack in schön verpackter Vollständigkeit: CONGO aus dem Jahre 1995. Die Musik schrieb der 2004 verstorbene Jerry Goldsmith. In jenen Jahren hatte sich der Komponist bereits zum schmerzfreien Blockbusterroutinier entwickelt – allerdings ohne selbst der einfältigsten Filmschablone seinen musikalischen Zauber vorzuenthalten.

Das trifft auch auf CONGO zu: Goldsmiths Musik haucht diesem einigermaßen mißglückten Abenteuer-Action-Hybriden erst Leben ein. Insbesondere das muskulöse Hauptthema, das Goldsmith nach Herzenslust mit afrikanischen Rhythmen durchblutet, aber auch die sehnigen Action- und die pulsierenden Mysterytitel löschen einen Durst nach raffiniert kredenzten Filmmusikcocktails, der von dem heute oft servierten Einheitsshake nur selten gestillt wird.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.