Originaltitel: WINDCHILL

GB/USA 2007, 91 min
Verleih: Sony

Genre: Horror, Thriller

Darsteller: Emily Blunt, Ashton Holmes, Martin Donovan, Ned Bellamy, Ian A. Wallace

Regie: Gregory Jacobs

Kinostart: 11.10.07

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Der eisige Tod

Eine recht schnarchige Schlittenfahrt

Verschneites Hinterland, verkohlte Ruinen, geisterhafte Kleriker, ein verrückter Cop und eine Autopanne - die Zutaten sind bekannt, die Zubereitung verspricht auch keine neuen Geschmackserlebnisse. Kein Zweifel: DER EISIGE TOD ist ein Schocker von der Stange. Dabei fängt alles recht versprechend an.

Die abgebrühte Collegestudentin fährt mit einem Typen, den sie kaum kennt, in die Weihnachtsferien ins heimatliche Dellaware. Draußen liegt meterhoher Schnee, und der nervöse Fahrer versucht sich an einer Abkürzung, was natürlich im Desaster endet: das Auto kommt von der Fahrbahn ab und bleibt im Schnee stecken. Hilfe ist nirgends in Sicht, das Handynetz tot, und die Studentin hat begründeten Anlaß zur Vermutung, daß ihr der Kommilitone an die Wäsche will. Doch dann taucht plötzlich ein Rudel Typen in Kutten auf, und ein Cop, der Rettung verheißt, entpuppt sich als Psychopath. Irgendwas ist hier schauerlich schief gelaufen ...

George Clooney und Steven Soderbergh, beste Freunde und Kollaborateure unter dem Namen Second 8, haben sich des Zweitlings ihres Regieassistenten Gregory Jacobs angenommen und bringen den Gruselthriller nun auch in unsere Kinos. So konventionell der Anfang ist, er funktioniert noch am besten in dieser Schauermär. Die ungeklärten Absichten des Fahrers und die kaltschnäutzige Art der Beifahrerin bauen eine ungemütliche Spannung auf, die durch die grau-blauen Bilder, die verschneite Gegend und die düster-bedrohliche Musik noch verstärkt wird. Leider biegt die Handlung dann im zweiten Teil vom Psychothrill ab ins Geisterhafte, und mit der Glaubwürdigkeit friert auch das Interesse am Schicksal des Pärchens ein.

Jegliche Hoffnung, daß der Plot noch mal die Kurve kriegt versiegt, und am Ende findet auch die Logik den eisigen Tod. Zumal die Schockeffekte recht abgegriffen und das Make-Up nicht im Geringsten gruselig wirken. Den titelgebenden Hauch des Fröstelns vermittelt hier nur die hochgeschraubte Klimaanlage im Multiplex.

[ Lars Tunçay ]