Originaltitel: BOWFINGER

USA 1999, 97 min
Verleih: UIP

Genre: Satire

Darsteller: Steve Martin, Eddie Murphy, Heather Graham

Regie: Frank Oz

Kinostart: 28.10.99

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Bowfingers große Nummer

Gelungene Hollywood -Karikatur mit Stars, Flittchen und Hochstaplern

Satirische Filme über Hollywood aus Hollywood sind nicht immer witzig. Besonders dann nicht, wenn reiche, erfolgsverwöhnte Filmschaffende versuchen, die Kollegen zu karikieren.

Doch bei diesem Film ist es anders: Bobby Bowfinger ist so ziemlich der erfolgloseste und eigentlich auch unbegabteste Filmproduzent Tinseltowns. Allerdings hat er Schwein: eine gewisse Kaltschnäuzigkeit kann er schon sein Eigen nennen. Bowfinger weiß; wer Erfolg haben will, braucht einen Star. Wer viel Erfolg haben will, braucht Kit Ramsey. Da dieser mit dem bankrotten Bowfinger natürlich nie zu Potte käme, sucht man nach einem Double. Das ist recht schnell gefunden in Jiff, dem - naja-schon heftig bekloppten Bruder des Mega-Stars. Als weiblichen Gegenpart zur Geistesnull engagiert Bowfinger die bisher unentdeckte Aktrice Daisy. Allerdings versteht sie mehr von horizontaler Produzentenbetreuung als vom Erfassen geschliffener Drehbuchdialoge.

Da solch explosive Mischung auch nur spärlichen Ruhm verspricht, erhascht Bowfinger dokumentarische Schnipsel von Kit Ramsey und montiert sie zweifelhaft geschickt in sein meisterliches Gesamtwerk. Natürlich ohne Kits Erlaubnis... Kurz vor der Premiere kommt es zur Katastrophe.

Steve Martin und Eddie Murphy galten bisher nicht unbedingt als Garanten für subtilen Humor. Doch in dieser kauzigen Komödie über Aufschneider, Taugenichtse und Filmzicken stimmt die Chemie. Regisseur Frank Oz (IN AND OUT) geht geschickt mit den Macken des Business vor Gericht und scheint selbst erstaunt über den Wahn, daß ein Star wichtiger als ein gutes Drehbuch sei.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.