D 2025, 139 min
FSK 12
Verleih: Farbfilm
Genre: Drama, Thriller
Darsteller: Hannah Ehrlichmann, Jule Böwe, Hermann Beyer, Andreas Döhler, Jenny Schily, Uwe Preuß, Gerdy Zint
Regie: Laura Laabs
Kinostart: 06.11.25
Helfen wir dem Algorithmus auf die Sprünge. Um nach dem Langdebüt von Laura Laabs zu suchen, gibt man am besten folgende Kennworte ein: DDR, LPG, BND, RAF, AfD, SU, Stasi, Erlkönig, Bad Kleinen, Moorleiche, Nazis, Neonazis, Puhdys, Wendeverlierer, Wendegewinner, Protest, Aktivismus, Windrad. Klappt nicht? Es gäbe noch zig andere.
ROTE STERNE ÜBERM FELD will unbedingt anders über Geschichte und Zeit erzählen, und dieser Wille ist eisern. Ästhetisch und narrativ ist Laabs noch jedes Mittel recht. Jedes Format, Farbe und Schwarzweiß, Komödie und Drama, Krimi, Fantasy und Burleske, Folklore und Gundermann. Die volle Dröhnung. Mutig ist das. Allerdings bekommt man im Kinosaal gleichsam ein Schleuderauge. Wo sich hier gar nette, wirklich witzige, anarchische und lustvoll ausgespielte Regieeinfälle und Inszenierungsideen finden, an denen man sich nur erfreuen kann, tun sich alsbald Leerstellen auf, hanebüchene Mäandereien, klischeeschwangere Blenden ins Vergangene und abstruse Heute. Zweieinviertelstunden werden lang und länger.
Was folgen sollte, ist (nur) der Versuch einer Kurzbeschreibung. Aktivistin Tine tauscht die Fahnen am Berliner Reichstag und taucht in der Meckpomm-Gemeinde ihrer Kindheit ab. Dort zelebrieren die Zurückgebliebenen den Stillstand, Tines Vater ist einer davon. Leben ins Moor kommt erst durch eine Leiche, professionell gehoben und betreut, argwöhnisch begleitet. Auch Tine gräbt um, auf dem heimischen Dachboden und in Biographien. Acht Jahrzehnte türmen sich auf und offenbaren, wie sie miteinander verlinkt sind.
[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.
Regina Palast: 11:30
Alle Angaben ohne Gewähr!