Originaltitel: TRON LEGACY

USA 2010, 125 min
FSK 12
Verleih: Disney

Genre: Science Fiction, Action

Darsteller: Jeff Bridges, Olivia Wilde, Michael Sheen

Regie: Joseph Kosinski

Kinostart: 27.01.11

Noch keine Bewertung

Tron: Legacy

Schicker Bombast

Wenn Fortsetzungen von Kultfilmen mehrere Jahrzehnte auf sich warten lassen, dann können sich die Erwartungen der Fans schon ziemlich hochschaukeln. George Lucas kann ein Lied davon singen, ließen ihn doch die Anhänger seiner STAR WARS-Saga nach der langerwarteten Zugabe EPISODE 1 ihre Enttäuschung lange Zeit mit „Worst Episode Ever“-T-Shirts spüren. Nun kommt mit TRON: LEGACY die Fortsetzung eines weiteren Meilensteins des Effektekinos in die Lichtspielhäuser und trifft nach über 20 Jahren Entwicklungsphase ebenfalls auf eine skeptische, eingeschworene Fangemeinschaft. Kann das gut gehen?

Zumindest optisch kann man klar sagen, daß sich das Warten gelohnt hat. Die Animationen sind ein wahrer Augenschmaus. Die Welt des Cyberspace aus dem Original ersteht in neuem digitalen Glanz wieder auf, dazu in ein 3D verpackt, das es endlich einmal mit den obligatorischen AVATAR-Vergleichen aufnehmen kann. Akustisch setzen Daft Punk elektromusikalische Akzente, und schon jetzt darf man die erste reine Filmmusik des Duos wohl als einen der besten Soundtracks des Kinojahres bezeichnen. Beeindruckt von so viel optischem Glanz und klanglicher Finesse könnte man glatt vergessen, was ein Film außer gutem Look und Sound sonst noch so braucht. Also Checkliste raus! Gute Schauspieler, klar. Mit Jeff Bridges in gleich drei Rollen kann eigentlich nicht viel schiefgehen, allerdings sieht dessen computeranimiertes junges Ich eher aus wie Benjamin Buttons häßlicher Zwilling als der verjüngte OSCAR-Preisträger. Die schönen Jungstars an Bridges’ Seite fügen sich dagegen wunderbar in die perfekte digitale Kulisse ein und halten zumindest mit dem computergenerierten Bridges mimisch solide mit.

Aber da war doch noch was auf der Checkliste. Ach ja: die Handlung. Nun, die hat sicher ihre Logiklöcher und gelegentlichen Vorhersehbarkeiten. Aber die Story des jungen Hackers Sam Flynn, der seinem verschollenen Vater Kevin in die Cyperwelt „The Grid“ folgt und dort in einen tödlichen Konflikt zwischen Cyberwesen und deren Schöpfer gerät, taugt allemal, um spannungsreiches Unterhaltungskino bis zur letzten Minute zu garantieren. Perfekt gemachtes Bombastkino für die Sinne, bei dem man um des Vergnügens willen vielleicht nicht allzu oft nach dem Sinn fragen sollte.

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...