Proof

Stephen Warbeck

Mathematik und Musik sind einander so fremd nicht. Bereits in Gregorianik oder Barock sind Sequenzen und Muster zu erkennen, die rechnerisch erklärt werden können. Allein die Taktung, das Unterteilen großer thematischer Bögen in kleinere Sinneinheiten, kommt ohne Zahlen nicht aus. In der Minimal Music sind diese kleinen Sinneinheiten Patterns, immer wiederkehrende Muster, die sich nach und nach leicht verändern, einer mathematischen Reihe durchaus ähnlich É So ist es kaum verwunderlich, daß Stephen Warbeck, dessen SHAKESPEARE IN LOVE vor kurzem im Gewandhaus intoniert wurde, für PROOF die Minimal Music als Experimentierfeld entdeckte.

PROOF handelt - wie GOOD WILL HUNTING oder A BEAUTIFUL MIND zuvor - von der abstraktesten aller Wissenschaften. Warbecks Score schafft eine Atmosphäre ruhiger Unruhe und konstanter Bewegung, die zum Lot des Films wird. Reminiszenzen an Philip Glass, aber auch an Moby und Wim Mertens stören kaum. Der Komponist schnürt ein originäres Paket, dessen konstante Klangstimmung ein Hörgenuß ist.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: Varèse Sarabande