STAR WARS: THE CLONE WARS

Kevin Kiner

Da John Williams offenbar nicht für animierte Reanimationsversuche des STAR WARS-Kosmos zur Verfügung stand, sollte wohl ein Tonsetzer gefunden werden, der im Stile des Meisters komponiert. Kevin Kiner ist aber kein solcher. Schwerfällig versucht er sich mit neuen Motiven entlang der etablierten Themenwelt zu bewegen, rutscht dabei jedoch gefährlich ab ins Chargenhafte. Auch die Versuche mit Instrumenten wie E-Gitarre und Rockdrums der Musik ein zeitgemäßes Profil zu verleihen, mißlingen gewaltig und sind dabei absolut unnötig.

Schon John Williams Prequels, entstanden erst vor wenigen Jahren, kamen problemlos ohne Pop-Anstrich aus. Gerade ihre traditionelle, ausschließlich orchestrale Machart bewahrte der Trilogie (im Gegensatz zu den Drehbüchern) das Opernhafte und Epische der Sternensaga. Kevin Kiner scheint der Aufgabe nicht gewachsen. Weder ist die Musik zu STAR WARS: THE CLONE WARS eine gelungene Hommage an den Großmeister John Williams, noch ein Vorstoß in neue musikalische Welten. Der Score ist schlichtweg identitätslos.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.

Label: Sony Classical