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Wir waren Helden

Über Sieger, die keine waren

Das Trauma Vietnam wird wohl ewig die vernarbte amerikanische Seele in Unruheträumen verfolgen. Nun also ein weiterer Film, der allerdings trotz pro-amerikanischer Tendenzen Klassikern des Genres wie PLATOON oder APOCALYPSE NOW ziemlich nahe kommt.

Erzählt wird die blutige und für die Amerikaner "erfolgreiche" Schlacht im Ia Drang Tal 1965, bei der der Korea erfahrene Lieutenant Colonel Moore das Kommando führte. Seine Stärke mußte der psychologische Aufbau der Truppe sein, denn diese Kesselschlacht gegen den nahezu unsichtbaren Feind galt im Vorfeld als ziemlich aussichtslos. Moore verläßt das Kriegsfeld dennoch als Sieger, der eigentlich keiner sein kann ...

In atemstockenden Bildern, die das Weltkriegsepos DER SOLDAT JAMES RYAN wie das Sandmännchen unter den Kriegsfilmen erscheinen lassen, tritt die Sinnlosigkeit zutage, in der milchbärtige Soldaten das Leben für ein Land lassen, das zu kennen sie noch viel zu jung sind. Regisseur Wallace erzählt parallel und ergreifend von den wartenden Familien, von der Angst, daß der nächste Brief der Todesschein des eigenen Mannes oder Sohnes sein könnte.

Er beschreibt dies derart beklemmend, daß man physischen Schmerz in der Brust spürt. Was bleibt sind Wut und Ohnmacht - darüber, daß noch nicht einmal solche Bilder vor dem nächsten Greuel bewahren können.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.