Originaltitel: PINK NARCISSUS

USA 1971, 64 min
Label: Salzgeber

Genre: Erotik, Schräg, Schwul-Lesbisch

Darsteller: Bobby Kendall

Regie: James Bidgood

Pink Narcissus

Fest steht, ohne den Fotographen James Bidgood würde es Pierre & Gilles so nicht geben. Bidgood ist der Godfather of Kitsch, PINK NARCISSUS eine so herrlich vulgäre, ausufernde, farbenrauschende und erotisch aufgeladene Phantasmagorie, eine lüsterne Hommage an seine Muse Bobby Kendall, der Modell, Mime und Liebhaber war. Wer den Taschen-Bildband kennt, versteht nach diesem Film den Begriff der bewegten Bildern in Vollversion. Bidgood inszenierte eine wüste Kollage aus gut bestückten Rinnsteinprinzen, harten Cops, urinierenden Gigolos und aufreizenden Matrosen. Die "Handlung" siedelte er in stilisierten Stierkampfarenen, Pissoirs und orientalischen Gemächern an.

Der Publizist Bruce Benderson fand für Bidgoods Bilder einst den schönen Begriff der "romantischen Pornographie". Bidgood war mit dem Film unzufrieden und entzog seinen Namen. Dennoch ist es ein in jeder Hinsicht überbordender, interessanter Film - wahrscheinlich über "Unschuld" - wie schon ein frisch entpuppter Schmetterling zu Beginn verheißungsvoll die Flügel flattern läßt.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.