D 1989, 78 min
Label: Filmgalerie 451

Genre: Drama

Darsteller: Miroslaw Baka, Marta Klubowicz, Michael Krause

Regie: Michael Klier

Überall ist es besser, wo wir nicht sind

Zu Beginn pure Trostlosigkeit: graue zerfallene Häuser, Möbelgeschäfte ohne Inventar, quietschend quälende Straßenbahnen in maroden Schienen auf dem zerschlissenen Pflaster Warschaus. In den Kneipen gibt es schon lange keinen Whisky mehr. Doch Aufbruch ist spürbar, es wird getauscht, gegaubelt, um den Traum zu finanzieren. Damit das Palmenposter an der Wand kein leeres Versprechen bleibt. Ein Traum, der nur eine Richtung kennt: Raus hier! Jerzys Sehnsüchte sind Amerika und Ewa, und seine Träume werden sich erfüllen. Irgendwie, mit Abschliff, denn Ewa und er werden nach 1989 sehen, daß die Welt gleicher wird, daß ihre Überraschung, auf das meiste nicht vorbereitet gewesen zu sein, der globalen Kaltschnäuzigkeit weicht.

Und damit ist Kliers Film schon geradezu avantgardistisch. Er verirrt sich dennoch nicht ins Mahnende, vielmehr erinnert seine Aufbruchs­odyssee in Humor, den Schwarzweißbildern und den auch tragischen Helden in manchem Moment an den frühen Jarmusch. Und ist schon deshalb der Film als Kunstwerk im mauen deutschen Kino der 80er zu sehen.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.