Originaltitel: MEET THE PARENTS

USA 2000, 108 min
Verleih: UIP

Genre: Komödie

Darsteller: Robert De Niro, Ben Stiller, Blythe Danner

Regie: Jay Roach

Kinostart: 07.12.00

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Meine Braut, ihr Vater und ich

Nur bedingt komisches Familienlustspiel

Es ist soweit! Lange hat es Pam aufgeschoben, doch nun muß er ran. Erstmals wird sie ihren Eltern auf Long Island Greg vorstellen.

Greg, ein etwas schusseliger, aber liebenswerter Krankenpfleger, kann ja nicht ahnen, daß er schon durch seinen Beruf nicht ganz standesgemäß ist. Vor allem Pams Vater Jack, ein vorerst freundlicher Ex-CIA-Agent, schluckt beträchtlich als er erfährt, daß Greg in der Medizin tätig ist, aber eben nicht als Arzt. Greg nimmt auch so ziemlich jedes Fettnäpfchen mit, was sich bietet. Je mehr er sich bemüht, einen guten Eindruck zu hinterlassen, um so größer wird die Kluft zwischen ihm und dem zunehmend konsternierten Vater. Den Vogel schießt Greg allerdings ab, nachdem Pams Vater mit tränenerstickter Stimme ein Hohelied auf seine verstorbene Mutter gesungen hat, die Familie tapfer applaudiert und Greg feierlich den Champagner öffnet. Der knallende Korken findet seinen Weg und pfeift die Urne mit der Asche von Jacks Mutter vom Sockel. Der Beginn einer wunderbaren Feindschaft...

Bis zu dieser großartig aufgebauten filmischen Klimax funktioniert Roachs Film bestens. Wohldosierte Gehässigkeiten, feinnuancierter Humor. Doch dann geht dem Werk die Luft aus. Ein paar weniger lustige Gags in Salve und vorhersehbare Wendungen verpulvern den anfänglichen Charme. Warum die Amerikaner in Scharen die Kinos stürmten, bleibt ein Rätsel. Im Vergleich zu wirklich durchgehend witzigen Komödien der jüngeren Vergangenheit wie DIE HOCHZEIT MEINES BESTEN FREUNDES wirkt dieser Angriff auf die sprichwörtlichen bösen Schwiegereltern wie ein halb-fieses und eher lasches Komödchen. Man spürt Roachs Bemühen, nach den zwar grobschlächtigen aber wunderbar anarchistischen und urkomischen AUSTIN POWERS-Filmen, nun das seriösere Lustspielpublikum zu beglücken. Wird ihm sicher gelingen.

[ David Waschek ]