Originaltitel: MINDHUNTERS

USA 2003, 100 min
Verleih: Tobis

Genre: Action

Darsteller: Christian Slater, Johnny Lee Miller, LL Cool J, Val Kilmer

Regie: Renny Harlin

Kinostart: 24.06.04

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Mindhunters

Blutiges Katz- und Mausspiel

Oneiga Island ist ein Spielplatz für Soldaten. Die Navy ließ auf der Insel für Truppenübungen eine amerikanische Kleinstadt erschaffen. FBI-Ausbilder Jake Harris (widerlich gut: Val Kilmer) "borgt" sich diese Geisterstadt, um sieben seiner besten Profiler zu testen. Sie sollen in einer Simulation den "Puppenspieler" dingfest machen, einen heimtückischen Serienkiller. Begleitet werden sie vom wortkargen Gabe Jensen, der Harris und dessen Abteilung unter die Lupe nehmen soll. Mit messerscharfem Verstand stürzen sich die frisch gebackenen Inselbewohner in die Ermittlungen.

Doch schon am ersten gestellten Schauplatz geht etwas schief, ein Agent stirbt auf furchtbare Weise. Die übrigen sieben Jäger begreifen, daß sie selbst nun die Beute sind. Doch wer hat es auf sie abgesehen, wenn der "Puppenspieler" nur eine Simulation ist? Teamgeist ist gefragt. Leicht gesagt, wenn jeder jedem von Berufs wegen mißtraut. Was als Training gedacht war, wird zum blutigen Katz- und Mausspiel.

Böser Junge, dieser Renny Harlin. Nur zu gern läßt der Finne seine Filmhelden - bevorzugt in einer unwirtlichen, isolierten Szenerie - um Leben und Tod kämpfen. Für CLIFFHANGER schickte er die Zuschauer mit Stallone ins Gebirge, jagte LL Cool J, Samuel Jackson und uns in DEEP BLUE SEA intelligente Haie auf den Hals. MINDHUNTERS treibt dieses Spiel auf die Spitze, vereint die Essenz seiner bisherigen Leinwandkracher. Das Meer ist in Sicht, technische Spielereien säumen die atemlose Hatz, und LL Cool J ist erneut von der Partie.

Und doch hat MINDHUNTERS dem üblichen Abzählreim mit unbekanntem Mörder eines voraus - Protagonisten mit Verstand. Vor den Augen des Zuschauers kombinieren und rätseln sie um ihr Leben. Ein bißchen wie bei Günther Jauch, nur eben mit bestialischen Fallen. Wer überlebt säureversetzte Genußmittel und tödliche Metallpfeile? Wer schafft es in die Endrunde? Das Hirn scheint noch die beste Waffe zu sein. Geschickt spielt das Drehbuch die einzelnen Figuren gegeneinander aus, Autor Wayne Kramer schrieb und inszenierte erst kürzlich THE COOLER.

Jetzt noch reichlich unappetitliche Todesszenen beigemischt und fertig ist die vertrackte Killerjagd. Abstrus? Zugegebenermaßen, aber mörderisch unterhaltsam.

[ Roman Klink ]