Originaltitel: MONSTERS VS. ALIENS

USA 2008, 94 min
FSK 6
Verleih: Paramount

Genre: Computeranimation, Komödie, Action

Stab:
Regie: Conrad Vernon & Rob Letterman
Stimmen: Diana Amft, Oliver Kalkofe

Kinostart: 02.04.09

8 Bewertungen

Monsters vs. Aliens

Die Welt gehört in Freakshände

Galt es bisher als schlimmste Vorstellung einer Braut, vom Bräutigam vorm Altar stehen gelassen zu werden, setzt der neue Animationsstreifen aus dem Hause DreamWorks gleich zu Beginn neue Maßstäbe: Susan, das ultimative Mädchen von Nebenan, wird kurz vor der Vermählung von einem radioaktiven Meteor getroffen und wächst während der Trauung unter den entsetzten Blicken ihres Verlobten Derek zur 20-Meter-Riesin. Im Handumdrehen rückt die Army an und sperrt Susan in eine geheime Militärbasis, wo ihre Zellengenossen ein zum Insekt mutierter Wissenschaftler, ein einäugiger gallertartiger Haufen namens B.O.B. und ein Seemonster mit Machoallüren sind. Die Drei schwören Susan (alias Gigantika) schon auf ein Leben in Gefangenschaft ein, als die Erde auf einmal von Aliens bedroht wird. Monster-Oberaufseher General K.O. Putsch schlägt dem Präsidenten vor, die Außenseiterbande zur Rettung der Erde einzusetzen. Der hat keine bessere Idee, und so werden die Freaks auf die Welt losgelassen …

Der erste vollständig in 3D produzierte Film von DreamWorks ist zwar auf das neue Seherlebnis des „InTru-3D“ hin konzipiert (Jeffrey Katzenberg, einstiger Disney-Chef und Dreamworks-Mitbegründer, tourt schon eine Weile mit seinem neuen Animations-Flaggschiff um die Welt, um die neue 3D-Technik „InTru-3D“ als unaufhaltsame Kinorevolution auszurufen.), durch seine skurrilen Charaktere, temporeiche Story und pointierten Dialoge aber auch in „normal“ ein perfekt geschnürtes Unterhaltungspaket. Die Animationen sind in dieser Filmgrößenordnung ohnehin ein absoluter Hingucker, und Erwachsene dürfen sich zudem an den vielen Verweisen auf die Monsterfilme der 50er wie etwa DIE FLIEGE, DER BLOB oder ANGRIFF DER 20-METER-FRAU freuen. Daß diese Werke damals die gesellschaftlichen Ängste ihrer Ära aufgriffen, ist bekannt, und MONSTERS VS. ALIENS reiht geschickt und humorvoll aktuelle Angstthemen wie das Schwinden natürlicher Ressourcen in seinen kurzweiligen Plot ein.

Schade nur, daß im Zentrum des Films Susans Emanzipationsgeschichte steht. Denn wo 1958 das Aufbäumen der Frau ein brennendes Thema war, wirkt heute Susans Hinauswachsen über ihren egoistischen Verlobten etwas altbacken. Ein weiterer geringfügiger Spaßverderber dürfte die deutsche Synchro werden, denn statt Reese Witherspoon und Seth Rogen kriegt man hier Diana Amft und Ralf Möller aufs Ohr. Angesichts der monstermäßigen Vorzüge wird man darüber aber wohl hinwegsehen beziehungsweise -hören können.

[ Paul Salisbury ] Paul mag vor allem Filme, die von einem Genre ausgehen und bei etwas Neuem ankommen. Dabei steht er vor allem auf Gangsterfilme, Western, Satire und Thriller, gern aus der Hand von Billy Wilder, Sam Peckinpah, Steven Soderbergh, Jim Jarmusch, den Coen-Brüdern oder Paul Thomas Anderson. Zu Pauls All-Time-Favs gehören DIE GLORREICHEN SIEBEN, TAXI DRIVER, ASPHALT COWBOY, SUNSET BOULEVARD, POINT BLANK ...