Originaltitel: THE COUNT OF MONTE CRISTO

USA 2002, 131 min
Verleih: Constantin

Genre: Literaturverfilmung, Abenteuer, Liebe

Darsteller: Jim Caviezel, Guy Pearce, Richard Harris, Dagmara Dominczyk

Regie: Kevin Reynolds

Kinostart: 09.05.02

Noch keine Bewertung

Monte Cristo

Moderner, romantischer und trotzdem gut

Wer abwinkt und jammert: schon wieder die olle Kamelle, gilt als Ignorant zu strafen, denn diese neuerliche Auflage des alten Dumas-Stoffes lohnt einer unvoreingenommenen Betrachtung.

Natürlich liegt es auf der Hand, daß die wohl beste Fassung aus den 50ern mit dem fabelhaften Jean Marais in der Rolle des Grafen von Monte Christo nicht getoppt werden kann, aber dennoch ist Kevin Reynolds eine mehr als adäquate Version dieser Odyssee eines Verzweifelten gelungen. Der Plot ist natürlich (fast) der alte: Edmond Dantes, ein junger ehrenwerter Mann mit einer schönen Ehefrau in spe gerät durch seinen vermeintlich besten Freund Fernand Mondego, der nach Macht und dem Weib Mercedes giert, in einen fiesen Hinterhalt und wird unschuldig auf die Gefängnis-Insel Château D’If verschleppt. Dort muß er - dem juvenilen Aussehen Jim Caviezels geschuldet etwas kürzer als im Original - 13 Jahre die Pein durch sadistische Aufseher ertragen. Doch eines Tages gelingt ihm die spektakuläre Flucht, und für Dantes, der zu Reichtum gekommen ist und sich fortan der Graf von Monte Christo nennt, gibt es jetzt nur noch eins: Rache!

Die fällt zwar nicht ganz so konsequent wie in den älteren Fassungen aus, was aber nicht stört, denn Reynolds hat sich einen etwas moderneren und ungleich romantischeren Grafen geformt. Außerdem wartet er mit sensationellen Kamerafahrten, spielsicheren Mimen und einer feinen Prise Humor auf. Nur so kann der GRAF heute aussehen.

Kurz vor dem Schluß dann endlich auch das, was bei Marais so unheimlich versiert rüber kam: ein gefochtenes Duell, wie’s klassischer nicht inszeniert sein könnte. Macht schon wieder Spaß, der alte Schinken ...

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.