Österreich/CH/D 2025, 108 min
Verleih: JIP
Genre: Drama, Horror
Darsteller: Marie Leuenberger, Hans Löw, Claes Bang, Julia Franz Richter
Regie: Johanna Moder
Kinostart: 15.01.26
Man hört Stimmen und sie säuseln: Hättest Du Dich besser mal klarer entschieden, Johanna, ob Du als Drama über Kinderwunsch, postnatale Depression und die Praxis in Praxen erzählen oder wirklich mit Ansage einen surrealen Horrorthriller inszenieren willst. Und die Stimmen stimmen. MOTHER’S BABY der Österreicherin Johanna Moder reizt gerade den durchaus pfiffigen Horror unter dem Thriller nicht recht aus, wirkt mitunter zu behäbig, eben zu unentschlossen, und das ist sehr schade, denn der Film verschleudert damit zu fahrlässig sein zweifellos vorhandenes Potential, leider auch das eines starken Ensembles vor und hinter den Objektiven. Dabei hätten wir gern mal ein Genrestück zum Thema gesehen!
„Einen kleinen Kämpfer haben Sie hier“, sagt Dr. Vilfort. Daß der Säugling zunächst Atemprobleme hat, scheint schlüssig. Der Sohn von Julia und Georg kam nach schwerer Geburt auf die Welt und nach langen Jahren des Bangens, ob es überhaupt noch ein Kind für dieses Paar in den 40ern geben darf. Nur das Familienglück zu dritt will sich partout nicht einstellen. Wenn Julia mit dem ewig namenlosen Kind daheim ist, fühlt sie sich eher bedroht, bedrängt, angsterfüllt. Julia, die Musikerin, findet keine Töne fürs Zusammenspiel und Georg keinen Zugang zu Julia. Irgendwie komisch gibt er sich sowieso, weiß Julia. So gedankenlos happy.
Sie beginnt nachzuforschen. Warum das Kind kaum schreit, ob es vielleicht vertauscht wurde, was mit der Wiener Privatklinik und den Methoden dort nicht stimmen könnte und warum ihr der von Dr. Vilfort geschenkte Axolotl überhaupt nicht gefallen mag. Es wird mysteriös, manchmal sogar spannend, am Ende dann aber doch enttäuschend.
[ Andreas Körner ]