Noch keine Bewertung

Paulas Geheimnis

Rasantes Abenteuer im Großstadtdschungel

Ausgerechnet ihr Tagebuch haben Diebe, von Paula im Gedränge der U-Bahn unbemerkt, aus ihrem Rucksack geklaut! Der Verlust ist eine Katastrophe, denn das Buch, Seite um Seite beschrieben mit Liebesbriefen an ihren Traumprinzen, ist Paulas Geheimnis. Die viel beschäftigten, ewig telefonierenden Eltern können die Not ihrer Tochter nicht begreifen, erwarten vielmehr, daß sie sich auf den bevorstehenden Aufenthalt in einem exklusiven Feriencamp freut. Doch unmöglich kann Paula die Stadt verlassen, solange sich ihr Tagebuch in fremden Händen befindet. Unverhoffte Unterstützung kommt schließlich von Tobi, einem Mitschüler und heimlichen Verehrer. Er hat die Diebe beobachtet und macht Paula ein Angebot: Wenn Paula ihm bei der Vorbereitung für die Nachprüfung in Englisch hilft, geht er mit ihr auf Verbrecherjagd. Bevor diese aber beginnen kann, ist das Problem mit der geplanten Ferienreise aus dem Weg zu räumen. Doch der von Paula bisher wenig beachtete Tobi erweist sich schon jetzt als findig. Die bevorstehende Zeit, in der seine Eltern allein Urlaub machen wollen, wird eigentlich nur durch einen Umstand gestört: die Anwesenheit seiner jüngeren Schwester É

Ein spannendes und zeitgemäßes Abenteuer - deutlich sind dabei Bezüge zu Erich Kästner-Klassikern - ist hier unter der Regie von Gernot Krää für die Leinwand verfilmt. Rasant inszeniert ist PAULAS GEHEIMNIS, denn kaum den Dieben auf der Spur, gibt es kein Halten mehr, und auch die Gefahren der Unternehmung bleiben nicht aus. Wo die unterschiedlichen Lebenswelten der beiden jugendlichen Protagonisten kollidieren - Krää, der selbst auch das Buch schrieb, spart nicht mit Konflikten - bleiben freilich einige Klischees nicht aus. Eine Vielzahl von Themen packt er überdies in parallele Nebenhandlungen, die sich zuweilen sehr weit von der zentralen Geschichte entfernen. Daß diese schluß-endlich einer großen Lust am (Weiter-)Erzählen zu verdanken sind, beweisen vor allem die Szenen, in denen sich Tobis Schwester Jenny, ganz tapfere Grandezza, mit dem arroganten Nachwuchs des Geldadels herumschlägt.

Neben Thelma Heintzelmann als Paula und Paul Vincent de Wall als Tobi glänzt hier Constanze Spranger unter den talentierten Newcomern. Das junge Publikum hat wohl nicht zuletzt deren Spiel schon ausgezeichnet - mit dem LUCAS des Kinderfilmfestes.

D 2006, 90 min
Verleih: Farbfilm

Genre: Erwachsenwerden, Teenie, Kinderfilm

Darsteller: Thelma Heintzelmann, Paul Vincent de Wall, Constanze Spranger

Stab:
Regie: Gernot Krää
Drehbuch: Gernot Krää

Kinostart: 20.09.07

[ Jane Wegewitz ] Für Jane ist das Kino ein Ort der Ideen, ein Haus der Filmkunst, die in „Licht-Schrift“ von solchen schreibt. Früh lehrten sie dies Arbeiten von Georges Méliès, Friedrich W. Murnau, Marcel Duchamp und Man Ray, Henri-Georges Clouzot, Jean-Luc Godard, Sidney Lumet, Andrei A. Tarkowski, Ingmar Bergman, Sergio Leone, Rainer W. Fassbinder, Margarethe v. Trotta, Aki Kaurismäki und Helke Misselwitz. Letzte nachhaltige Kinoerlebnisse verdankt Jane Gus Van Sant, Jim Jarmusch, Jeff Nichols, Ulrich Seidl, James Benning, Béla Tarr, Volker Koepp, Hubert Sauper, Nikolaus Geyrhalter, Thierry Michel, Christian Petzold und Kim Ki-duk.