D 2016, 82 min
FSK 0
Verleih: Wild Bunch

Genre: Kinderfilm, Literaturverfilmung, Abenteuer

Darsteller: Stefan Kurt, Marianne Sägebrecht, Max Herbrechter

Regie: Ali Samadi Ahadi

Kinostart: 03.11.16

1 Bewertung

Pettersson und Findus: Das schönste Weihnachten überhaupt

„Never Change A Winning Team“ ...

... sprach einst Fußballer Alf Ramsey und schuf ein geflügeltes Wort. Warum auch etwas ändern, wenn am Ende alles stimmt – wie beim hiesigen Vorgänger, welcher nicht nur ein wirklich niedlicher Film war, sondern außerdem bei einer halben Million Besuchern noch lange nicht Schluß machte. Da lag ein zweiter Teil einfach auf der Hand.

Und beginnt, der Titel gibt zarte Hinweise, kurz vor Weihnachten. Kleiner Kater, große Vorfreude, aber kein Baum und null erledigte Einkäufe. Eine unhaltbare Situation, die es zu ändern gelte, wäre Pettersson nicht verletzt und beschränkt regungsfähig, überdies hat der Himmel tonnenweise Schnee ausgespuckt, das Haus unter schieren Massen begraben. Was das heißt, scheint klar: Weihnachten fällt wohl aus. Die vorlaute Mieze akzeptiert das aber nicht und zieht auf eigene Faust los. Gefährliche Idee! Und zu allem zusätzlichen Ärger glaubt Beda, sie müßte Pettersson und Findus die vermutete Feiertags-Einsamkeit vertreiben. Hektik entfaltender Plan!

Von dieser neuen Handlung mal abgesehen, tastet Regisseur Ali Samadi Ahadi sein Gewinnerteam kaum an, will nicht auf Zwang was anders machen, bleibt beim einst Funktionierenden. Deswegen wirkt der Humor nach wie vor ziemlich cartoonbeeinflußt (wobei man sogar als Erwachsener grinsen dürfte, wenn Marianne „Beda“ Sägebrecht raketengleich über den zugefrorenen See abpfeift), und ist Stefan Kurts Pettersson analog zu den zwei Darstellerkollegen die Hingabe anzusehen. Ändert allerdings nix am nach außen getragenen Schauspiel. Weiterhin gehört schräges Liedgut zum Programm, während die wenigen Spezialeffekte ziemlich durch sorgfältig ausgestattete, in Buntheit schillernde Sets rumpeln. Dort sitzen, laufen, krabbeln unverändert allerorts toll trainierte Tiere, natürlich inklusive des zurückkehrenden Fuchses.

Erneut sei jener sorgfältig arrangierte Spaß dem jüngsten Nachwuchs herzlich gegönnt, zumal letztlich doch hübsche Hinzufügungen ausgemacht werden können: Für das ältere Kinder-Begleitpersonal ansprechende Gags sind die nunmehr häufiger involvierten Hühner zuständig, das steinerweichend dümmste unter ihnen spricht Ahadi gleich launig selbst. Und wer mag, sucht nach Anspielungen auf MATRIX oder TITANIC. Insgesamt für jeden ergo was dabei – besser kann’s kaum laufen.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...