Originaltitel: WE ARE YOUR FRIENDS

USA/GB/F 2015, 93 min
FSK 12
Verleih: StudioCanal

Genre: Drama, Musik

Darsteller: Zac Efron, Emily Ratajkowski, Wes Bentley

Regie: Max Joseph

Kinostart: 27.08.15

Noch keine Bewertung

We Are Your Friends

So Sätze, Botschaften und Beats in so Filmen wie diesem

Das sind so Sätze. Solche wie: „Finde Deinen Sound, finde Deine Zukunft.“ Cole ist voll dabei. Also beim Suchen und Finden. Und beim Hoffen, auf eine Zukunft eben, welche die seine ist. Denn Cole träumt davon, als Electro-DJ „voll durchzustarten“, die Massen zum Tanzen zu bringen auf die perfekteste Art, die es gibt. Cole sucht den – auch so eine Formulierung – „ultimativen Musik-Track“, in dem alles drin ist, was die Wirklichkeit an Beats so hergibt, also so Lebenserfahrung und Gefühl und so Zeugs.

Na ja, was man so daherredet, wenn man mit den Homies kiffend am Pool abhängt. WE ARE YOUR FRIENDS ist ein Film von Clip-Fabrikator Max Joseph, und der läßt uns, behauptet er zumindest, Einblick nehmen in die Electro-Club-Szene von Los Angeles. Dort, wo Cole dann auch auf den DJ-Star James Reed trifft, über den er wiederum Folgendes zu sagen hat: „Früher war er mal gut, heute bedient er die Massen.“

Nun, nicht daß Max Josephs Filmchen ambitioniertere Intentionen hätte, als Massengeschmack zu bedienen: WE ARE YOUR FRIENDS ist aufs Belangloseste kurzweilig, harmlos amüsant und sogar, auf gewissermaßen homöopathische Art, tragisch. Pädagogisch wertvoll ist der Film außerdem, wenn er, gekleidet in seinen bieder hippen MTV-Schick, mitteilt, daß Drogen und oberflächlicher Sex nicht so gut sind wie echte Liebe und Freundschaft, und er außerdem zeigt, wie toll sich doch kreatives Potential bei einer so gesunden Aktivität wie Joggen freisetzt.

Andererseits: Wenn einer von Coles Freunden an Drogen stirbt, oder sich beim Geld-Job für einen schmierigen Immobilienspekulanten die Moralfragen stellen, entpuppen sich dann doch vor allem Schicksalsschläge als beste Beat-Inspiration. Natürlich neben Zuckerschnutenmuse Sophie, das Mädchen, für das Cole zunehmend „echte Gefühle“ entwickelt. Wobei schon ein Problem ist, daß Sophie die Geliebte von James ist. Dem DJ, der „früher mal gut war“, und der sich, weil er in Cole „Talent und Potential“ erkennt, zum großzügigen Lehrer für den Sucher nach dem ultimativen Track macht: „Jeder Sound hat eine Seele; hör’ einfach zu, was das wahre Leben Dir sagen will!“ Also dann!

Und natürlich, da verrät man wahrlich nicht zu viel, gibt es fraglichen Track final dann noch zu hören. Ultimativ? Nun, er klingt in jedem Fall, wie der Film aussieht. Um es mal so zu sagen.

[ Steffen Georgi ] Steffen mag unangefochten seit frühen Kindertagen amerikanische (also echte) Western, das „reine“ Kino eines Anthony Mann, Howard Hawks und John Ford, dessen THE SEARCHERS nicht nur der schönste Western, sondern für ihn vielleicht der schönste Film überhaupt ist. Steffen meint: Die stete Euphorie, etwa bei Melville, Godard, Antonioni oder Cassavetes, Scorsese, Eastwood, Mallick oder Takeshi Kitano, Johnny To, Hou Hsia Hsien ... konnte die alten staubigen Männer nie wirklich aus dem Sattel hauen.