Label: Intrada

Lone Ranger

Hans Zimmer

In der Filmgeschichte geschieht es immer wieder: Regisseure und Komponisten gehen langjährige Kreativehen ein. Dabei treibt die Partnerschaft, so lang sie hält, beide Seiten zu schöpferischen Höchstleistungen an, und es entstehen nicht selten wegweisende Symbiosen aus Bild, Erzählsprache und Musik. So geschehen bei Hans Zimmer und Christopher Nolan (THE DARK KNIGHT, INCEPTION), aber auch beim selben Komponisten und Gore Verbinski. Seit sich der Regisseur nach MEXICAN von Alan Silvestri trennte, hat er keinen Film ohne seinen deutschen Musikattaché gemacht. Am bekanntesten sind wohl die Scores der FLUCH DER KARIBIK-Trilogie; zu den kompositorisch wertvolleren zählen allerdings RANGO und RING.

In letztere Kategorie schafft es hälftig auch THE LONE RANGER, ihr jüngster gemeinsamer Coup. Dem vielversprechenden Albumanfang mit atmosphärisch singender Fiddel, tänzerischer Flöte und synkopierten E-Baß-Kaskaden folgt jedoch ein zwiespältiger Mix. Auf der einen Seite blöken etwas abgehalfterte Actioncues im Zimmer-Standardmodus, auf der anderen stehen grandiose Titel mit dem gelegentlichen Morricone-Wagnis, einer herrlich respektlos verzwirbelten Wilhelm-Tell-Ouvertüre und dem elegischen Finale, für das allein sich die Anschaffung der CD lohnt.

[ Philipp J. Neumann ] Philipp fühlt sich inspiriert von CLUB DER TOTEN DICHTER, hat gelernt aus DAS SIEBENTE SIEGEL, ist gerührt von MAGNOLIA, hat sich wiedergefunden in THE SWEET HEREAFTER, wurde beinahe irr durch FARGO, ist für immer vernarrt in PONETTE und war schlicht plattgedrückt von DER HERR DER RINGE.