Originaltitel: CHIEN 51

F 2025, 100 min
Verleih: StudioCanal

Genre: Science Fiction, Action, Thriller

Darsteller: Adèle Exarchopoulos, Gilles Lellouche, Louis Garrel, Romain Duris, Valeria Bruni Tedeschi

Regie: Cédric Jimenez

Kinostart: 27.11.25

Zone 3

In Zukunft nichts Neues

Nachdem Gilles Lellouche als Regisseur Adèle Exarchopoulos im grandiosen BEATING HEARTS zu erstaunlicher emotionaler Entäußerung motivierte, arbeiten beide hier nun wieder zusammen, aber gemeinsam vor der Linse. Ein Führungswechsel, welcher die Aktrice offenbar genug verstörte, um sie zu ihren üblichen Ausdrucksmitteln (Sparmimik, Einheitsblick) zurückkehren zu lassen. Immerhin unterstützt’s diesmal die Rolle: Das Duo spielt Fahnder im zukünftigen Paris, auf drei Zonen verteilen sich Elite, Bürgertum und arme Schweine, eine ALMA benannte KI assistiert der Polizei beim Durchsetzen strikter Trennung. Just wurde ALMAs Erfinder ermordet – Auftakt weiterer Gewalt, Intrigen und Verwicklungen, das obligatorische Geheimnis umwabernd.

Auch sonst geht alles seinen gewohnten Gang, natürlich sind die zwei persönlich angeschossenen Ermittler einander zunächst krawallig gesinnt, später zugetan. Selbstverständlich muß jeder, der ihnen irgendwie hilft, sogleich danach sterben. Erwartungsgemäß macht sich ein zwielichtiger Politiker viel zu deutlich verdächtig, während des Mysteriums Lösung aufmerksamen Zuschauern von Beginn an hektisch zuwinkt. Und, und, und.

Solche totale Überraschungsfreiheit ebenso toleriert wie den Fakt, daß Valeria Bruni Tedeschis und Romain Duris’ darstellerische Pfunde zwar theoretisch wuchern, ins Korsett facettenloser Charaktere gequetscht jedoch nie zur praktischen Blüte gelangen, wird trotzdem akzeptable Abendunterhaltung draus. Weil die Action paßt, erlesene Optik funkelt und stellenweise eine fast schon hypnotische Fusion aus farbgetränkter Nacht, wärmendem Licht, eleganter Kamerafahrt und treibender Musik gelingt.

[ Frank Blessin ] Frank mag Trash, Grenzgängerisches und Filme, in denen gar nicht viel passiert, weil menschliche Befindlichkeiten Thema sind. Russ Meyer steht deshalb fast so hoch im Kurs wie Krzysztof Kieslowski. Frank kann außerdem GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN mitsprechen und wird IM GLASKÄFIG nie vergessen ...