D 2025, 115 min
FSK 12
Verleih: Neue Visionen

Genre: Dokumentation, Musik

Regie: Cordula Kablitz-Post

Kinostart: 04.09.25

Kreator – Hate & Hope

Unterwegs mit Metal-Stars

Das aufgeblasene Monstrum gleicht schon einem Museumsstück. Frühere Tourdaten sind auf den Hintern des Dämons geschrieben, der die Bühne der Metaller ziert. „Je mehr Dämonen, desto besser“, scherzt eines der Bandmitglieder beim Aufbau. Die Zeit lagert sich derweil an den Requisiten, Kulissen, aber auch an den Körpern der Musiker ab. Das Altern der Legenden, die körperlichen Zipperlein sind Teil dieses Werks über die Trash-Metal-Band Kreator.

Regisseurin Cordula Kablitz-Post fügt damit ihrer Filmographie ein weiteres Star-Porträt hinzu – nach Scooter, David Garrett und den Toten Hosen. Ein eigenartig entrücktes Zeitdokument ist hier entstanden, irgendwo zwischen andauernder Verehrung und nostalgischer Zeitreise. Eine Subkultur schwelgt in Erinnerungen und erscheint dabei mehr untot als lebendig. Früh geht es um die Frage der Geschichtsschreibung und Würdigung, aber was ist heute von den wilden Zeiten geblieben? Streifzüge durch das Gestern finden in energiegeladenen Konzertszenen ihre Gegenwärtigkeit, wenn alles dröhnt, blitzt und die Kamera im Moshpit taumelt. Oder ist auch das mehr Routine als Ritual?

Daß dieser Dokumentarfilm in so viele kleine, zerstreute Vignetten zerfällt (auch bezüglich der musikalischen Inhalte und Ästhetiken), ist weniger eine Schwäche als der Versuch, die Stars zwischen Privatem und Öffentlichem, Banalität und Überhöhung, Rebellion und Verantwortung, als Künstler und politische Akteure zu porträtieren. Das erschöpft sich nur irgendwann in seinen Interviews, könnte mehr formalen Mut gebrauchen. Schließlich geht es um das Errichten eines Denkmals, in dem die Musiker selbst zu Statuen erstarren.

[ Janick Nolting ]

Kreator – Hate & Hope ab heute im Kino in Leipzig

  • So 31.08.2025

    Cineplex: Preview 20:30

    Alle Angaben ohne Gewähr!