Originaltitel: TRONG LÒNG DAT
Vietnam/F/CH/Liechtenstein 2024, 129 min
Verleih: Salzgeber
Genre: Drama, Liebe, Schwul-Lesbisch
Darsteller: Thanh Hai Pham, Duy Bao Dinh Dao
Regie: Truong Minh Quý
Kinostart: 04.09.25
Einen vietnamesischen Film in den deutschen Kinos zu sehen, dem wohnt ein gewisser Luxus inne, weil selten! Schon deswegen sei die Chance genutzt, auch wenn der Film von Truong Minh Quý dem Publikum einiges zumutet, auch, weil er sich viel zumutet, zu viel leider. Denn es geht dem Regisseur nicht primär um die Liebesgeschichte der zwei titelgebenden Bergarbeiter, dabei hätte man dieser gern länger zugesehen, zumal schwules vietnamesisches Kino noch einmal mehr ein Luxus scheint.
Doch der Filmemacher erzählt von den beiden jungen Männern eher am Rande, was dieser Liebe eine Normalität verleiht, was ja auch schön ist. Truong wagt vielmehr den komplexen Blick in die verwundete Seele eines einst geteilten und wohl immer noch nicht so ganzen Landes. Viet und Nam gehören zur vaterlosen Generation, der endlose Krieg hat zu viele Männer für immer verschluckt, die beiden begeben sich mit Nams Mutter auf Spurensuche.
Daß ein Vietnamese in einem ganz anderen Duktus von Traumata erzählt, als wir es beispielsweise vom europäischen Kino kennen, ist nicht verwunderlich, in der modernen Literatur sieht man dies mit überwältigendem Eindruck anhand Ocean Vuongs Werk. Hier aber wird in einem teils arg zähen Rhythmus von zerrissenen Familien, von Landesflucht, von Arm und Reich, von sinnlicher und auch übersinnlicher Trauerarbeit erzählt – als eine Geschichte, die sich durchaus auch aus der ökonomischen Emotionalität dieses hart geprüften Landes speist. Und dabei manche didaktische Untiefe nicht ausläßt und zuweilen eher an ein filmisches Experiment als klassisches Kinostück erinnert.
[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.