Editorial 02-03/24

[ 30.01.2024 ] Was wurde nicht alles von selbsternannten Experten, Kinoweisen, Buchhaltern, vermeintlichen Erfindern des Lichtspiels und miesepetrigen Unglückspropheten seit Wochen geraunt, wie schlimm das Kinojahr 2024 für alle Beteiligten nur werden kann. Manch einer war geneigt, das Jahr schon ganz abzuschreiben, bevor es überhaupt begann. Wer zu Gast war auf der zurückliegenden Filmwoche München, eine der wichtigsten Kino- und Verleihbranchenveranstaltungen des Jahres, der bekam gottlob einen gänzlich anderen Eindruck. Irritierenderweise stimmten zwar dort zu Beginn die Kino- und Verleiherverbandschefs rotbäckig auf ein kompliziertes Kinojahr ein, dies wollten jedoch die dann präsentierenden Verleiher nicht unterstützen. Zu Recht! So ziemlich jeder sein kommendes Programm vorstellende Filmverleiher brach auf die Exklusivität des Kinos eine Lanze, hatte Hochkarätiges im Gepäck, und Independents wie die größeren Studios beeindruckten gleichermaßen durch einen ausgewogenen Mix von Filmen mit Blockbuster-Potential und Filmkunst von astreiner Crowdpleaser-Qualität. Filme gibt es bei uns trotz zweifelsfreier Auswirkungen des Streiks in den USA noch immer reichlich, wir sollten also weit entfernt davon sein, mit Jammern anzufangen ob zu knapper Ware. Noch immer ist das Gegenteil der Fall, zumindest dann, wenn man allen startenden Filmen auf den Kinotauglichkeitszahn fühlen will ...

In den kommenden Wochen und Monaten werden namhafte Regisseure ihre neuesten Filme in die Kinos bringen, keine Geringeren als Tim Burton, Marc Forster, Tom Tykwer, Edward Berger, Nora Fingscheidt, Hirokazu Kore-eda, Natja Brunckhorst, Woody Allen, Richard Linklater, Alex Garland und Bora Dagtekin sind auszugsweise dabei. Von und mit Kevin Costner kommt mit HORIZON eine gleich vierteilige Western-Saga auf die große Leinwand, Sönke Wortmann komplettiert seine Namenstrilogie mit DER SPITZNAME, ein neuer JOKER sorgt für Schauer, Burhan Qurbani traut sich mit KEIN TIER. SO WILD an eine zeitgemäße Adaption von Shakespeares „Richard III.“, die Animations-Hits ALLES STEHT KOPF, KÖNIG DER LÖWEN und ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH erhalten Fortsetzungen oder Vorgeschichten ...

Keine Frage: Herausfordernd war das Kinogeschäft gewiß schon immer, aber bange muß einem bei diesem Ausblick nun wahrlich nicht werden.

[ Michael Eckhardt ] Michael mag Filme, denen man das schlagende Herz seiner Macher auch ansieht. Daher sind unter den Filmemachern seine Favoriten Pedro Almodóvar, Xavier Dolan, François Ozon, Patrice Leconte, Luis Buñuel, John Waters, François Truffaut, Pier Paolo Pasolini, Ingmar Bergman. Er mag aber auch Woody Allen, Michael Haneke, Hans Christian Schmid, Larry Clark, Gus Van Sant, Andreas Dresen, Tim Burton und Claude Chabrol ...
Bei den Darstellern stehen ganz weit oben in Michaels Gunst: Romy Schneider, Julianne Moore, Penélope Cruz, Gerard Depardieu, Kate Winslet, Jean Gabin, Valeria Bruni-Tedeschi, Vincent Cassel, Margherita Buy, Catherine Deneuve, Isabelle Huppert ...
Eine große Leidenschaft hat Michael außerdem und ganz allgemein für den französischen Film.