Originaltitel: BRIDGET JONES’S BABY

GB 2016, 122 min
FSK 0
Verleih: StudioCanal

Genre: Komödie

Darsteller: Renée Zellweger, Patrick Dempsey, Colin Firth

Regie: Sharon Maguire

Kinostart: 20.10.16

12 Bewertungen

Bridget Jones’ Baby

Bridget Forever

Es wäre ein Einfaches, diesen Film von Sharon Maguire in Schutt und Asche zu treten und darauf zu verweisen, daß es ja nun wirklich nicht geht, daß Daniel Clever tot ist. Und wir deshalb tatsächlich ohne Hugh Grant auskommen müssen. Immerhin beschert uns das eine ziemlich lustige Beerdigung. Außerdem bekenne ich hiermit feierlich, daß sich in meinem Filmregal Filme wie DIRTY DANCING und BRIDGET JONES – SCHOKOLADE ZUM FRÜHSTÜCK ganz eng an die „Cassavetes-Kollektion“ kuscheln.

Und ja: Als nicht ganz so cooler und trocken britischer, dafür aber ansehnlicher Ersatz mit ordentlich Bauchmuckis wird jetzt Patrick Dempsey als Konkurrent für den charmant Stock-im-Arsch-tragenden Mark Darcy eingeführt. Und was will man eigentlich mehr, als sich an einem trüben Tag im mitteleuropäischen Herbst einen leichten Frauenfilm mit Colin Firth zu geben und bei Piccolöchen und einer großen Portion Nachos mit viel Käse zu wetten, wer denn nun Bridget zu den Freuden der späten Schwangerschaft verholfen hat? Ich spare mir an dieser Stelle die ausführlichen Einwürfe meiner Frauenärztin, die das mediale Bild der Frau über 40, die „einfach so“ schwanger werden kann, schlichtweg als „Augenwischerei“ betitelt.

Aber hat nun der Karohemden tragende Selfmade-Millionär Jack Bridget während eines sehr verschlammten Festivals in seiner Jurte befruchtet, oder war es doch Mark? Wie es dazu kam, soll hier nicht verraten werden. Das müssen Sie selbst erleben. Denn hat sich das Drehbuch zwar weit von Fieldings Originalvorlage entfernt und diese eher verschlimmbessert, bleibt es trotzdem immer wieder schön, wenn sich der Colin und die Renée begegnen. Und das Ganze noch im Gangnam-Style ...

Was gibt es sonst noch so zu erleben? Witze über hippe Bärte, Pussy Riot und ein wenig exzentrische Bridget-Mutter, alles gewürzt mit Selbstironie und Verzweiflung – was man eben so erwartet von einer dann doch nicht so ganz gewöhnlichen Frau, die Bridget Jones heißt. Und geheiratet wird am Ende auch. Jetzt dürfen Sie schon mal um den nächsten Piccolo wetten, wer der Bräutigam wird. Cheers!

[ Susanne Kim ] Susanne mag Filme, in denen nicht viel passiert, man aber trotzdem durch Beobachten alles erfahren kann. Zum Beispiel GREY GARDENS von den Maysles-Brüdern: Mutter Edith und Tochter Edie leben in einem zugewucherten Haus auf Long Island, dazu unzählige Katzen und ein jugendlicher Hausfreund. Edies exzentrische Performances werden Susanne als Bild immer im Kopf bleiben ...