Originaltitel: SOLARIS

USA 2002, 98 min
Verleih: Fox

Genre: Literaturverfilmung, Science Fiction, Drama

Darsteller: George Clooney, Natasha McElhone, Jeremy Davies

Regie: Steven Soderbergh

Kinostart: 06.03.03

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Solaris (2002)

Der Weltraum, unendliche Langeweile

Seine Oberfläche ist in ständiger Bewegung, seine Existenz gibt der Menschheit in naher Zukunft Rätsel auf: der Planet Solaris. Psychologe Chris Kelvin untersucht an Bord der Raumstation Prometheus mysteriöse Zwischenfälle, die im Zusammenhang mit dem gespenstischen Planeten stehen und einige Besatzungsmitglieder das Leben kosteten. Plötzlich plagen Kelvin Erinnerungen an seine Frau Rheya, an ihre erste Begegnung, die ungewöhnliche Liebe, an Streit, Versöhnung und schließlich Rheyas Tod.

Schon bald suchen auch ihn verdächtige Erscheinungen heim und Halluzinationen, was ist Traum, was ist real? Dann erwacht Kelvin wieder einmal an Bord der Prometheus und neben ihm liegt eine Frau: Rheya.

Moderne Interpretation eines Klassikers, Science-Fiction der besonderen Art, futuristische Liebesgeschichte - was immer Regisseur/Autor Steven Soderbergh und Produzent James Cameron im Sinn hatten, als sie sich an diese Neuverfilmung wagten, sie sind in ihrer Absicht stolz gescheitert. Vielversprechend bebildert und stimmungsvoll von Komponist Cliff Martinez untermalt, fixiert sich die Handlung anfangs auf die Liebesgeschichte von Rheya und Chris. George Clooney und Natascha McElhone machen in den besten Momenten Verlieben und Verzweifeln spürbar. Schon in der zweiten Hälfte des Films entschwinden Gefühle und Interesse im schwarzen Loch belangloser Dialoge.

Es ist legitim, daß Soderbergh von Stanislaw Lems Roman und dessen philosophischer Dichte abweicht, die Handlung strafft, Figuren verändert. In seinem Wunsch, krampfhaft alles mit Worten zu erklären und zu vermitteln, vertreibt er die Faszination für den Planeten und dessen Wirkung schlichtweg durch Gelaber. Feige flüchtet er sich in banale Metaphern und peinliche Zitate des jüngeren Science-Fiction-Kinos und kann dennoch nicht verhindern, daß SOLARIS den Faden und unser Interesse verliert.

Da ist auch George Clooneys nackter Po nur ein schwacher Trost, meine Damen. Wenn es draußen im All so langweilig ist, will ich da nicht hin ...

[ Roman Klink ]